Faymann und Spindelegger im Interview.

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Unter dem Motto "Österreich weiterbringen" hielt die Bundesregierung eine Klausur am Semmering ab. Die ZiB 2 vom Montag war vor Ort und befragte einige Regierungsmitglieder.

Dabei zeigte sich: Die Geschicke des Landes sind in besten Händen. Aus Medienstaatssekretär Josef Ostermayer etwa sprach Feingefühl vom Feinsten: "Ich versuch mich immer auch hineinzuversetzen in die Situation des anderen." Ja, so lässt sich manches aussitzen.

Kühl und als sei er ein Profi analysierte Landwirtschaftsminister Berlakovic die Lage: "Jetzt gilt es den Aufschwung zu nutzen." Aber hallo, wer wollte da widersprechen?

Finanzministerin Maria Fekter konnte gar nur mit Mühe davon abgehalten werden, gleich den Blaumann überzustreifen: "Ich bin pragmatisch, wenn's um die Arbeit geht." Ja, mit Theorie geht in der Schottergrube nichts. "Ich bin sehr offen, nicht geheimnisvoll hinten herum, sondern ich sage, was ich mir denke." Und ist dabei dennoch rücksichtsvoll und sensibel, wie sie es schon als Innenministerin demonstrierte.

Auch Kanzler Faymann war kaum zu bremsen: "Je konkreter man die Ziele festlegt, desto besser. Wenn man die auch noch mit Terminen versieht, dann hat man so etwas wie eine Kontrolle darüber, und Kontrolle ist auch wichtig." Keine mit einem Kalender betraute Sekretärin hätte das schöner formulieren können.

Vizekanzler Spindelegger stand dem in nichts nach: "Was wir jetzt brauchen, ist die Dynamik. Wir wollen zeigen, dass wir in Österreich jetzt einiges zur Modernisierung beitragen können."

No bitte, wenn sich da ein Österreicher nicht weitergebracht fühlt, kann er kein Guter sein. (Karl Fluch/DER STANDARD; Printausgabe, 1./2.6.2011)