Wien - Der Kulturförderpreis "Appassionato" ist an den Wiener Verein "piano forte" verliehen worden. Die zum zweiten Mal verliehene Auszeichnung für kleine Veranstalter im Bereich klassischer Musik, Theater, Tanz oder Ausstellungen ist mit 5.000 Euro sowie zusätzlichen 5.000 Euro für Marketingaktivitäten dotiert und wurde vom nach eigenen Angaben größten Ticketvertrieb Österreichs "oeticket" gestiftet. Der Verein "piano forte" wurde 2007 als private Initiative gegründet, um musikalischen Nachwuchs zu fördern und etablierte mit jungen Künstlern zu vernetzen.
"Was uns überzeugt hat, war die weiterführende Begleitung für junge Künstler", sagte "oeticket"-Geschäftsführer Andreas Egger nach der während der Veranstaltung in der Spanischen Hofreitschule vorgenommenen Jury-Entscheidung. Für die Entscheidung nominiert waren auch der junge Theaterverein "Ensemble 08" sowie der Tiroler Alte-Musik-Verein "AbendMusic - Lebensmusik". Die Jury bestand aus einem Klassikexperten von Universal Music, einem Medien-Vertreter von Radio Stephansdom, einem Vertreter des Vorjahressiegers "ANNA - junge Klänge" sowie Vertretern von "oeticket".
"Subversive Umverteilung"
Einen zweiten und dritten Preis gebe es in dem Sinn zwar nicht, meinte Egger, die Finalisten werden aber ebenso mit Werbeleistungen von oeticket, Universal Music und Radio Stephansdom bepreist. Die Auszeichnung selbst sieht Egger als "subversive Umverteilung" der Gelder im Geschäft mit den Eintrittskarten. Die Verleihung wurde von Martin Reining an der Violine und Anna Dekan an der Viola feierlich umrahmt.
Der "Appassionato" wird seit 2010 jährlich an junge und wenig subventionierte Kulturinstitutionen verliehen. Jede kulturveranstaltende Initiative oder Institution kann für den Förderpreis einreichen - auch wenn die "großen" Einreicher schnell ausgeschieden werden, wie Egger schmunzelte. Voraussetzungen sind, dass der Bewerber seit mindestens zwei Jahren veranstalterisch aktiv ist und ein interessantes Konzept für bisherige und zukünftige Aktivitäten vorlegen kann. (APA)