Man kann das so rechnen: Im Cinquecento kostet ein Zylinder 6810 Euro. Auf dieser Seite mit ihrem kleinen Kleinwagenschwerpunkt steigern wir uns dann über drei (Nissan Micra) auf vier Häferl (Hyundai i10), der Zylinder-Preis bei Nissan beträgt demnach 3563, jener beim Hyundai 2348 €. Relativ also eine Stange Geld für den Fiat, der auch absolut mit 13.620 € das mit Abstand teuerste Angebot.

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Er ist allerdings in dieser Konfiguration, und das ist die eigentliche Botschaft, jeden Euro wert. Denn: Was für ein Motor. Zugegeben, wir waren ursprünglich ja skeptisch. Zwei Zylinder, das soll funktionieren? Schon die ersten Meter belehrten uns eines besseren. Der Motor schnurrt wie eine Katze, der man das Goderl krault. Kommt man an einer Ampel zu stehen, hört Il gatto zu schnurren auf. Geht's weiter: schnurrr ...

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Erstaunlich, was die Fiat-Ingenieure aus diesem Zweizylinder-Motörchen mit 875 cm³ herausgeholt haben, das geht wahrlich als Empfehlung durch an die Kollegen in Wolfsburg oder München oder sonst wo, die alle bei drei Zylindern mit Downsizing aufhören.

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Aber, hoppala, vor lauter Spaß vergisst man doch glatt aufs Sparen: rund 7,2 l / 100 km lautete unser Testverbrauch. Da war allerdings ein ambitionierter Osterausflug auf deutscher Autobahn, zwischen Passau und Regensburg, inkludiert. Die 173 km/h Vmax stehen nicht nur im Typenblatt, sondern sind Realität, der Wagen zieht sogar oben noch ordentlich, Überholmanöver sind - anders als bei den erwähnten anderen Testkandidaten Micra und i10 - kein Risiko, der Herr im fetten Porsche Cayenne konnte es kaum glauben.

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Das mit dem Verbrauch geht übrigens auch deutlich günstiger. Wir hatten allerdings schlicht keine Lust, das Eco-Knopferl zu drücken, da hat man nämlich den Eindruck, es würde einen ständig wer am Gummibandl zurückhalten. Wir genieren uns im Nachhinein.

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Und die Langstreckentauglichkeit? Von wegen "nur Stadtauto". Besagten Ausflug überstanden wir ganz ohne Einweisung in die Orthopädie. Auch dank des weichen, komfortablen Fahrwerks. Bei wellig-holpriger Fahrbahn in flott gefahrenen Kurven sollte man aber ein wenig aufpassen. Und auch die Sitze vertrügen mehr Seitenhalt. Vom Gokart-Feeling à la Mini ist der 500 jedenfalls weit entfernt.

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Meinung des Standard-Testers? Bester Cinquecento bisher. Schlank und leicht und klein. Tolle Maschine, sympathisches Auto. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/27.05.2011)

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