In Hohenems werden noch bis Samstag die Puppen tanzen.

Foto: Homunculus

Das Wort "Homunculus" ist lateinisch und heißt "Menschlein"; es bezeichnet einen künstlich geschaffenen Menschen. In Vorarlberg sind solche künstlichen Menschlein seit 20 Jahren präsent - und zwar beim Figurentheater- und Kleinkunstfestival Homunculus in Hohenems.

Puppen, Pointen, Poesie - zum 20-jährigen Jubiläum kehrt das Festival heuer wieder zu seinem Ursprung zurück: Bis zum 4. Juni werden die Puppen im frisch renovierten und revitalisierten Löwensaal in Hohenems tanzen.

Dabei sind neue Truppen, altbekannte Gesichter und Weltstars - die zahlreiche Österreich- und Vorarlbergpremieren feiern werden. Ein Highlight am Donnerstag ist etwa das Puppentheater Wenn ich wieder klein bin des Theater Laboratoriums aus Oldenburg mit Pavel Möller-Lück.

Es ist die ergreifende Geschichte des polnischen Juden Janusz Korczak, der freiwillig 200 jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka begleitete, wo sich seine Spur verliert.

Gezeigt wird das Stück in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems - am 2. Juni um 14.30 Uhr für Kinder und um 20.00 Uhr für Erwachsene.

Darüber hinaus werden bei "Homunculus 20" witzige Versionen klassischer Stücke gezeigt, wie beispielsweise Der fliegende Holländer vom Puppentheater Halle, Herr Wolf erzählt die Geschichte vom kleinen Rotkäppchen (Ferri/Fregin) oder Kleiner Riese Stanislas (Figurentheater Lupine), das die Geschichte eines Jungen erzählt, der sich zu klein findet und dann nicht mehr zu wachsen aufhört.

Erzählt wird diese Geschichte über das Anderssein mit Papierfiguren. Gespielt wird das Stück heute um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr. (rar, DER STANDARD - Printausgabe, 31. Mai 2011)