Teheran - Im Machtkampf im Iran hat sich das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, auf die Seite von Präsident Mahmud Ahmadinejad gestellt. Dessen Regierung sei "gut und angemessen zusammengesetzt" und außerdem dabei zu arbeiten, sagte der Ayatollah laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens am Sonntag bei einem Treffen mit dem Parlament.

In Anspielung auf den monatelangen Streit Ahmadinejads mit ultrakonservativen Kräften in und außerhalb des Parlaments fügte Khamenei hinzu, er kenne die "Schwächen und Probleme". Aber Regierung und Parlament müssten sich "gegenseitig helfen". In deren beiderseitigen Beziehungen seien "Freundschaft und Mäßigung eine Notwendigkeit".

Die Verkleinerung des Kabinetts und die Ernennung neuer Minister durch Ahmadinejad hatte zu einem öffentlich ausgetragenen Disput zwischen dem Staatschef und Parlamentspräsident Ali Larijani geführt. Ahmadinejads Entscheidung, im Zuge der Zusammenlegung des Öl- und des Energieministeriums ungeachtet eines Vetos des mächtigen Wächterrats vorübergehend selbst das Amt des Ölministers übernehmen zu wollen, sorgt weiterhin für Konfliktstoff. Im April war es zu einem Streit mit Khamenei um die Absetzung des Geheimdienstministers Heydar Moslehi gekommen. Aus Protest gegen Khameneis Weigerung, die Absetzung Moslehis zu akzeptieren, hatte Ahmadinejad zehn Tage lang seine Arbeit niedergelegt. (APA/AFP)