Rom - Die süditalienische Insel Lampedusa stöhnt unter einer neuen Flüchtlingswelle. Seit Freitag erreichten über 2.000 Flüchtlinge die 20 Quadratkilometer große Insel zwischen Tunesien und Sizilien. Nachdem in der Nacht auf Samstag die italienische Küstenwache 347 Bootsflüchtlinge aus Nordafrika in Sicherheit brachte, erreichte ein zweites Boot mit mehr als 600 Flüchtlingen am Samstagnachmittag den Hafen der Insel. Die italienische Küstenwache musste in der Nacht auf Sonntag auch ein Boot mit etwa 150 Migranten aus Tunesien in Sicherheit bringen, das am Samstag vor Lampedusa in Seenot geraten war.

Am Freitag waren mehrere Boote mit insgesamt circa 900 Menschen auf Lampedusa eingetroffen. Zu ihnen zählen auch 200 Tunesier, die wegen eines zwischen Italien und Tunesien geltenden Anti-Migrations-Abkommens demnächst abgeschoben werden sollen.

In den vergangenen zehn Tagen davor war es auf der kleinen Mittelmeerinsel ruhiggeblieben. Seit Beginn der nordafrikanischen Unruhen im Jänner haben über 30.000 Menschen die Insel Lampedusa erreicht. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Tunesier. In den letzten Wochen hat die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus Libyen stark zugenommen. (APA)