Es war einmal Kottan, es waren einmal Alfred Dorfer und Josef Hader und eine Welle von Kabarettfilmen. Es war einmal die überdrehte Sketchparade Tohuwabohu und die Herren Stermann und Grissemann, in denen sich studentische Neigung zu braver Anarchie auslagerte.

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Es war einmal Humor aus Österreich, bevorzugt ausgestrahlt im lustigen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Was war, blieb, und es kam nicht viel nach. Erwähntes Personal und noch eine Handvoll andere, die die heimische Kabarettszene bevölkern, schieben neue Programme nach und spielen da oder dort in einem Film mit.

Die TV-Präsenz von Dorfer, Ster- und Grissemann zeitigte zuletzt schon Abnutzungserscheinungen. Viel schlimmer ist gewöhnlich aber, wenn mit neuen Formaten gedroht wird.

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Dass es nun mit der Comedy-Serie Schlawiner eine halbwegs frische Mannschaft, deren Gesichter noch nicht so vertraut sind wie die vom Nachbarn, geschafft hat, ein neues Format zu bringen, das für hiesige Verhältnisse innovativen Charakter hat, kommt unerwartet.

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Aber tatsächlich: Mit ihren starken Typenzeichnungen, ihren Running Gags und dem freundlichen Blödsinn, den sie verzapfen, sind die Schlawiner klug erdacht und, was das Unwahrscheinlichste war, sie sind tatsächlich zum Lachen.

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Was Angelika Niedetzky, Michael Ostrowski, Gregor Seberg, Alexander Jagsch, Gerald Votava, Christian Dolezal und Co unter Indien-Regisseur Paul Harather an den Donnerstagabenden entspannt und ganz ohne österreichischen Zwang zu Überdrehtheit und gekünsteltem Schrägsein an Zoobesuchen, falschen Geschenken und Geschäftsanbahnungen mit Millionären zusammenbringen, grenzt an ein Wunder. (Alois Pumhösel, DER STANDARD; Printausgabe, 28./29.5.2011)

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