Caracas/Teheran/Washington - Auf die Strafmaßnahmen der US-Regierung folgte eine scharfe Reaktion aus Venezuela: Die Regierung in Caracas hat die US-Sanktionen gegen den staatlichen Ölkonzern PDVSA wegen dessen Iran-Geschäften als "feindlichen Akt" zurückgewiesen. Caracas behalte sich eine angemessene Antwort auf diese "imperialistische Aggression" vor, sagte Außenminister Nicolás Maduro.

Die USA hatten neue Sanktionen gegen sieben Unternehmen verhängt. Neben der PDVSA sind kleinere Energie- und Logistikfirmen betroffen, die verbotenerweise Benzin nach Iran geliefert hätten. Sie können künftig keine Verträge mehr mit der US-Regierung abschließen. Mit dem Schritt will Washington den Druck auf Iran erhöhen, der vom Westen verdächtigt wird, an einem Atomwaffenprogramm zu arbeiten.

Die Auswirkungen der Sanktionen dürften sich in Grenzen halten, weil Venezuela weiter Öl an die USA und auf den Weltmärkten verkaufen darf. Trotz enger Handelsbeziehungen ist das Verhältnis zwischen Venezuela und den USA aber ohnehin gespannt.

Die spanische Polizei hat unterdessen illegale Lieferungen von Kampfhubschraubern und anderem Kriegsgerät an den Iran und an Venezuela gestoppt. Fünf spanische Geschäftsleute und drei Iraner wurden festgenommen. In Lagerhallen hätten die Ermittler neun Kampfhubschrauber und weiteres Kriegsmaterial im Gesamtwert von 100 Millionen Euro sichergestellt. (Reuters, dpa/ DER STANDARD, Printausgabe, 27.5.2011)