Wird in Innsbuck zugegen sein: Pasolini-Star Ninetto Davoli

Foto: IFFI

Innsbruck - Das 20. Internationale Film Festival Innsbruck (IFFI) wird dem "italienischen Meister" Pier Paolo Pasolini einen Schwerpunkt widmen. Eröffnet wird mit einer dreigliedrigen Episodenreihe des italienischen Regisseurs, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Ehrengast soll Ninetto Davoli, Schauspieler und langjähriger Freund Pasolinis, sein. Das Festival wird vom 31. Mai bis 5. Juni im Leokino, Cinematograph und Treibhaus über die Bühne gehen.

Neben dem Festival wird sich auch das Italien-Zentrum der Universität Innsbruck sowie die Forschungsplattform "Politik-Religion-Kunst" gemeinsam mit dem "Fondo Pier Paolo Pasolini" mit der "bewegenden Geschichte des künstlerischen Universalgenies" beschäftigen. "Wir hatten schon lange den Traum, auf diese Persönlichkeit Italiens hinzuweisen", erklärte Barbara Tasser, Leiterin des mit dem IFFI kooperierenden Italien-Zentrums. Alle Filme von Pasolini werden im Original mit englischen Untertiteln zu sehen sein.

Mahamat-Saleh Haroun aus dem Tschad wird ein IFFI -Stargast  sein und seinen Film "Un Homme qui crie" ("Ein Mann, der schreit", Anm.) vorstellen. 2010 erhielt Haroun für dieses Werk in Cannes den Jury-Preis. Der Streifen ist für den "Filmpreis des Landes Tirol" und für den "Südwind Filmpreis" nominiert.

Der diesjährige Ehrenpreis des IFFI wird an den kubanischen Regisseur Daniel Diaz Torres gehen. Aus diesem Anlass wird seine Satire "Alicia en el pueblo de Maravillas" ("Alicia im Land der Wunder") vorgeführt werden. In Kuba sei dieser Film als konterrevolutionär eingestuft und schließlich mit der Begründung des "mangelnden Erfolgs beim Publikum" abgewiesen und nicht mehr aufgeführt worden.

Anlässlich des Jubiläums soll eine umfassende Retrospektive unter dem Titel "Lust und Leidenschaft" an die Anfänge des Festivals im Jahr 1992 erinnern. Dabei werden 32 Filme aus über 20 Ländern vorgestellt, die auf eine 20-jährige Filmgeschichte zurückschauen lassen. Insgesamt sollen auf dem Festival erstmals über 100 Filme gezeigt werden. Darunter werden Werke aus Kuba, Usbekistan, Iran, Burkina Faso, Italien, Slowenien, Tschad und Bhutan sein.

Das IFFI wird erstmals seit vielen Jahren ohne Hauptsponsor abgehalten. Dafür konnten die französische Fernsehanstalt TV5 und das französische Kulturinstitut als Partner wiedergewonnen werden. "Das fehlende Geld werden wir mit Kreativität ersetzen müssen", meinte Festivaldirektor Helmut Groschup. (APA)