Der da hat die meisten Zylinder. Viere. Und verbraucht dennoch - jedenfalls im Standard-Vergleich - am wenigsten. Auf etwas über sechs Liter auf 100 km kamen wir im wie üblich stark stadt- und autobahnlastigen Test.
Ein kleiner, moderner Otto, in der Stadt auf spritzig ausgelegt, die Fünf-Gang-Schaltung ist lang übersetzt, hilft auch bei hohen Tempi beim Spritknausern, es fehlen dann aber beim Überholen die Reserven, ähnlich wie beim Micra nebenan.
Jedenfalls ist da wenig davon zu bemerken, dass der i10 mit 85 PS gleich stark wie der Fiat 500 ist.
Akustisch gibt die Maschine sich zurückhaltend. Etwas störend ist der Umstand, dass das Gas gern einen Moment hängenbleibt beim Gangwechsel, komm runter, Junge!
Bemerkbar machte sich beim Testwagen auch die linke Hinterachse - bei gröberen Stößen kommentierte sie solch Ungemach deutlich vernehmbar.
Die prinzipiell komfortable Fahrwerksauslegung folgt einer ähnlichen Philosophie wie Fiat und Nissan, übertrieben flotte Kurvenfahrten sollte man aber bitte meiden, Stichwort Seitenneigung.
Die zu erwartende Kundschaft (ältere Damen- und Herrschaften etwa) geht's aber vermutlich ohnehin eher ruhig an. Und genießt derweil die Vorteile des Systems.
Man muss die Koreaner nämlich loben wegen tadelloser Raumökonomie.
Passagiere werden sich freuen über großzügige Kopffreiheit, und auch sonst wirkt Hyundais Kleinster, der aus dem fernen Indien zu uns angeliefert wird, keineswegs gnadenlos eng.
Es gibt ausreichend viele Ablagen - und sie sind sogar ausreichend groß, um den alltäglichen Krimskrams sachgemäß unterzubringen.
Und weil der i10 wie Nissans Micra auch hinten Türen hat, stechen beide in dem Punkt den kultigen Fiat 500 ganz klar aus.
Apropos kultig: ist der i10 sicher nicht. Das Design spart, nämlich bei Emotionen, und gewinnt jeden Wettbewerb für Unauffälligkeit und Unaufgeregtheit.
Dafür zahlt man dann aber auch keinen Trend-Sonderbonus. Sondern, als Einziger im Vergleich, überhaupt deutlich unter 10.000 Euro. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/27.05.2011)
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