Linz - Kaum Vitamin C, dafür aber reichlich Keime: Dieses Urteil hat die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich nach einem Test von acht geschnittenen abgepackten Mischsalaten gefällt. Drei der Proben waren nicht mehr genusstauglich, berichtete die AK in einer Presseaussendung am Donnerstag.
Die Konsumentenschützer zogen acht Stichproben in sechs Filialen großer Lebensmittelhändler. Die Preise lagen pro 100 Gramm zwischen 45 Cent und 1,33 Euro. Die Salate wurden unmittelbar nach dem Kauf unter Einhaltung der Kühlkette ins Labor gebracht und mikrobiologisch, sensorisch und chemisch-physikalisch analysiert.
Mangelhafte hygienische Bedingungen
Aufgrund mikrobiologischer Mängel, die auf grob mangelhafte hygienische Bedingungen hindeuteten, waren drei der getesteten Salate nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet, zwei weitere Proben wurden als wertgemindert eingestuft, drei waren einwandfrei. Wer vitaminreiche Kost sucht, wird hier nicht fündig: Fünf der Testprodukte wiesen im Labor bereits vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kein Vitamin C mehr auf, drei einen sehr geringen Gehalt, so die AK.
Zu warme Lagerung
Bereits beim Einkauf wurde die Kerntemperatur der Mischsalate gemessen. Obwohl alle Proben den Hinweis "gekühlt lagern" aufwiesen, wurde in keinem Fall die geforderte Temperatur von zwei bis vier Grad Celsius eingehalten. Der gemessene Spitzenwert lag sogar bei 16,4 Grad Celsius - beste Voraussetzungen für die Vermehrung von Mikroorganismen.
Deshalb rät Georg Rathwallner von der Abteilung Konsumenteninformation, frischen, ungeschnittenen Salat zu kaufen. Auch der ernährungsphysiologische Nutzen von Frischsalaten sei wesentlich höher, das Risiko, verkeimte Ware zu essen, wesentlich geringer und offen verkaufter Salat ist preisgünstiger. (APA)