Caracas - Venezuela hat die US-Strafmaßnahmen gegen den staatlichen Ölkonzern PDVSA wegen dessen Iran-Geschäften als "feindlichen Akt" zurückgewiesen. Die venezolanische Regierung behalte sich ein angemessene Antwort auf diese "imperialistische Aggression" vor, sagte Außenminister Nicolas Maduro am Dienstag in Caracas. Es werde bewertet, inwieweit die US-Sanktionen die Einsatzfähigkeit der Ölindustrie träfen und damit auch die Versorgung der USA mit 1,2 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) Öl am Tag.

Die USA hatten neue Sanktionen gegen sieben Unternehmen verhängt. Neben der PDVSA sind kleinere Energie- und Logistikfirmen betroffen, die verbotenerweise Benzin in den Iran geliefert hätten. Sie können künftig keine Verträge mehr mit der US-Regierung abschließen, dürften aber weiter Rohöl in die USA exportieren. Mit dem Schritt will Washington den Druck auf den Iran erhöhen, der vom Westen verdächtigt wird, an einem Atomwaffenprogramm zu arbeiten.

Venezuela und der Iran sind verbündet. Der linke venezolanische Staatschef Hugo Chavez unterstützte via Twitter seinen Außenminister. "Die wirkliche Wirkung der neuen Gringo-Aggression ist die Potenzierung der nationalen und patriotischen Moral Venezuelas." Zuvor hatte er getwittert: "Sanktionen gegen das Vaterland Bolivars? Aufgebürdet von der imperialistischen Gringo-Regierung. Nun gut: Willkommen Mr. Obama! Vergessen Sie nicht, wir sind die Söhne Bolivars (südamerikanischer Freiheitsheld Simon Bolivar)." (APA)