Wien - Der junge ägyptische Maler Hossam Hassan war auf dem Tahrir-Platz, als die Revolution der unzufriedenen Jugendlichen Ägyptens losbrach. Er hielt das Geschehen mit seiner Digitalkamera fest, um es im Atelier in lebendig wirkende Bilder auf der Leinwand umzusetzen. Der ägyptische Botschafter in Österreich, Ehab Fawzy, hat ermöglicht, dass diese bemerkenswerten Zeugnisse der jüngsten Vergangenheit derzeit in Wien zu sehen sind. Fawzy sah die Werke des jungen Künstlers in einer Gruppenausstellung in Kairo und war davon so angetan, dass er die jetzige Ausstellung sponserte.

Hossam Hassan, ein gebürtiger Kairoer, war von Kindheit an vom reichen kulturellen Erbe seines Heimatlandes fasziniert. Nach dem Studium der Angewandte Künste an der Helwan-Universität befasste er sich mit Kalligraphie und wandte sich dem grafischen Design zu. Seit 2005 hat er in Kairo sein eigenes Studio.

Während der Jugenddemonstrationen marschierte er mit der Kamera los, wie Hassan schilderte. Zu Hause fertigte er auf der Basis seiner Fotos eine Art Kollagen an. Die im Palais Porcia in Wien bis einschließlich Donnerstag präsentierten Bilder, etwa 20 an der Zahl, zeigen Demonstranten, Soldaten, Panzer vor der Kulisse bekannter Gebäude in der ägyptischen Hauptstadt. Darüber hat Hassan eindrucksvoll Slogans der Revolution gepinselt. (APA)