Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: EPA/VALDRIN XHEMAJ

Immer mehr österreichische Fahrzeuglenker sollen beim Kauf und der Anmeldung ihres Auto nicht korrekt vorgehen, berichtet der Kurier in seiner Montagausgabe. Deshalb gibt es seit vergangenem Jahr eine Aktion "scharf" des Finanzministeriums, wodurch bereits 3000 Verfahren gegen diese "Nummerntafel-Betrüger" eingeleitet wurden. Die Dunkelziffer soll aber weitaus höher sein.

Als Beispiel wird der Kauf eines VW Passat (Grundausstattung) angeführt, der in Österreich erst ab 25.990 Euro, in der Slowakei jedoch bereits ab 23.777 Euro zu erhalten ist. Auch bei der Autoversicherung könne man durch Anmeldung im Ausland einiges sparen.

Ein weiterer Vorteil sei, dass Strafen für Anzeigen wegen Schnellfahrens von Österreichs Behörden oft nicht eingehoben werden können. Der Grund dafür: Der europaweite Austausch von Zulassungsdaten funktioniert noch immer nicht. Zusätzlich würden Umbauten an Autos in den Nachbarländern eher typsiert als hierzulande. 

Unternehmen gründen Briefkastenfirmen

Aber nicht nur Privatpersonen sollen auf diese Tricks zurückgreifen, sondern auch immer mehr heimische Unternehmen würden diese steuerlichen Vorteile nutzen - mithilfe von Briefkasten-Filialen im Ausland. Manche "grenznahe Unternehmen melden mitunter die Autos dort an, wo es steuerlich günstiger erscheint", wird Harald Waiglein, Sprecher des Finanzministeriums, zitiert.

Laut Experten soll es durch diese Vorgangsweise möglich sein, pro Pkw und Jahr einen vierstelligen Betrag zu sparen. Um gegen diese Steuerbetrüger vorzugehen, nimmt das Finanzministeriumauch heimische Werkstätten ins Visier, in denen Autofahrer mit ausländischen Kennzeichen zu Dauerkunden gehören. Rund 3000 Fälle würden momentan bearbeitet, seien aber noch nicht rechtskräftig entschieden. "Die Höhe der Strafen ist vom hinterzogenen Betrag und den Umständen - Fahrlässigkeit oder Vorsatz - abhängig", so Ministeriumssprecher Waiglein. (red)