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Dieses Tier - die Redaktion nimmt an, dass es ein Hund ist - will nicht, dass die Welt untergeht.

Foto: Vadim Ghirda/AP/dapd

Washington - In den USA haben sich am Samstag Hunderte christliche Fundamentalisten auf das Ende der Welt vorbereitet. Laut einer Vorhersage des 89-jährigen Radiopredigers Harold Camping hätte weltweit um jeweils 18.00 Uhr Ortszeit mit schweren Erdbeben der Weltuntergang beginnen sollen. Während einige wenige Auserwählte sofort zu Gott in den Himmel auffahren sollten, müssen alle anderen Menschen der unheilvollen Botschaft zufolge noch fünf Monate leiden, bis am 21. Oktober endgültig die Welt untergeht. Von etwaigen Weltuntergängen ist jedoch nichts bekannt.

In den USA wappneten sich einige Anhänger des Predigers, der 1994 schon einmal das Ende der Welt vorhersagte, schon seit Wochen für den Tag der "Entrückung". Ein Mann kündigte laut der Zeitung "News of New York" sogar seinen Job, um mit seiner Frau und fünf kleinen Kindern andere vor der Apokalypse zu warnen.

Über Internetradio kam die Botschaft des US-Predigers auch in anderen Ländern an: In Vietnam versammelten sich tausende Angehörige der Volksgruppe der Hmong im Nordwesten des Landes, wo sie nach Berichten von Anwohnern in Verstecken im Wald auf den Weltuntergang warten. In der mexikanischen Stadt Ciudad Juarez, sonst Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden, kündigen riesige Plakatwände das Jüngste Gericht an.

Ungläubige machten sich dagegen einen Spaß aus der endzeitlichen Prophezeiung, indem sie Gläubigen im Internet Geld für ihr auf der Erde zurückgelassenes Hab und Gut anboten. Eine Gruppe von Atheisten ließ sich sogar dafür bezahlen, sich um die dann herrenlosen Haustiere zu kümmern.

95 Euro für die Haustier-Pflege

Hunderte Gläubige haben wegen des drohenden Weltuntergangs nun ein US-Unternehmen dafür bezahlt, sich anschließend um ihre Haustiere zu kümmern. Die von Atheisten betriebene Firma Eternal Earth-Bound Pets verspricht gegen eine Zahlung von 135 Dollar (95 Euro), sich um Haustiere zu kümmern, deren Herrchen oder Frauchen in den Himmel gerufen werden. Nach dem Glauben einiger christlicher Fundamentalisten wird Jesus Christus am 21. Mai auf die Erde zurückkehren, um über das Schicksal der Menschen zu entscheiden.

Bereits 259 Christen haben nach Angaben der Firma ihre Dienste in Anspruch genommen und sich dabei unter anderem von folgendem Interneteintrag des Unternehmens locken lassen: "Sie widmen Ihr Leben Jesus. Sie wissen, dass sie gerettet werden. Aber wenn Sie ins Paradies gerufen werden, was geschieht dann mit Ihrem Haustier?" Das implizite Versprechen der Firma ist, dass ihre Angestellten auf der Erde bleiben werden, da sie als Atheisten nicht in den Himmel kommen.

Aus Sicht der Firma ist das Angebot für sie ein lukratives Geschäft. "Wir machen das nur, wenn das Ende der Welt wirklich eintritt", erklärte der Firmengründer Bart Centre. (red/APA)