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Investiert wurde von der "Österreich AG", vor allem von ATX-Unternehmen, mit 3,54 Milliarden Euro um fast 120 Prozent mehr als im Schnitt der drei vorangegangenen Quartale 2010

Wien - Der Geldbestand österreichischer und deutscher Unternehmen war im vierten Quartal des letzten Jahres mit 9 bzw. 121,5 Mrd. Euro sehr hoch. Die heimischen Investitionen lagen mit 3,5 Mrd. Euro deutlich über dem Schnitt der letzten sieben Quartale, berichtet das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie.

Untersucht wurden 107 im österreichischen Leitindex ATX und im Prime Market bzw. im deutschen DAX und MDAX notierende Unternehmen mit Ausnahme von Banken und Versicherungen. Die flüssigen Mittel der heimischen Betriebe sind im Vergleich zum Vorquartal um 12,5 Prozent auf 9 Mrd. Euro gestiegen. In Deutschland fiel dieser Wert mit einem Plus von über acht Prozent ebenfalls positiv aus.

"Die Top-Betriebe halten ihre Cash-Bestände auf Rekordniveau", so Helmut Kern von PwC Österreich. Interessant sei auch, dass die untersuchten österreichischen Firmen trotz hoher Liquidität in Summe Kapital im Wert von 507 Mio. Euro aufnahmen. Die deutschen Counterparts würden hingegen weiterhin Kapital rückführen.

Investiert wurde von der "Österreich AG", vor allem von ATX-Unternehmen, mit 3,54 Mrd. Euro um fast 120 Prozent mehr als im Schnitt der drei vorangegangenen Quartale 2010 (1,62 Mrd. Euro). Demnach sind die börsenotierten heimischen Firmen wieder fast auf dem Vorkrisenniveau von 3,58 Mrd. Euro im Schlussquartal 2008. Deutsche Unternehmen haben ihre Investitionen bereits im dritten Quartal 2010 auf 31,2 Mrd. Euro erhöht, im letzten Quartal ging es dann wieder um über 20 Prozent auf 24,4 Mrd. Euro nach unten.

Vorsicht bei langfristigen Produkten

Man könne für die "Österreich AG" und die "Deutschland AG" durchaus von einer "kurzfristigen Erholung" sprechen, konstatiert Kern. Allerdings herrsche unter den Konzernen weiterhin "Vorsicht bei der Umsetzung langfristiger Projekte", man konzentriere sich primär auf die Optimierung des laufenden Geschäftes. Zieht die Konjunktur aber weiter an, könne ein hoher Geldbestand nicht schaden: "Die Unternehmen sind nun gut gerüstet, um M&A-Vorhaben beim Anlaufen des nächsten Zyklus gut umsetzen", resümiert Kern.

Positiv herausgestrichen wurde von der PwC-Studie auch die hohe Eigenkapitalquote der heimischen börsenotierten Firmen, die mit 41,8 Prozent jene der deutschen Unternehmen (33,6 Prozent) weiterhin deutlich übersteigt. Insgesamt verfügen 75 der 107 untersuchten Konzerne über mehr als ein Drittel an Eigenkapital. (APA)