Santiago de Chile - In Chile ist erstmals der komplette Schädelknochen eines Gomphotheriums entdeckt worden. Das gut erhaltene Fossil sei bei dem Ausbau einer Kläranlage in der Hauptstadt Santiago de Chile entdeckt worden, sagte der Paläontologe Rafael Labarca am Dienstag.

Gomphotherien zählten zu den Rüsseltieren und waren eine mehrere Arten umfassende Schwestergattung zu der Entwicklungslinie, der Mammuts und die Elefanten unserer Tage angehören. Ihr gedrungener Körperbau ähnelte noch stärker den gemeinsamen Vorfahren aller Rüsseltiere, als es bei den vergleichsweise hochbeinigen Elefanten der Fall ist. Dennoch blieben die "primitiven" Gomphotherien deren Zeitgenossen bis zuletzt. Wie alle Rüsseltiere stammte auch diese Familie ursprünglich aus Afrika und breitete sich anschließend nach Asien und Nordamerika aus. Als sich vor drei Millionen Jahren die Landbrücke von Panama bildete, wanderten sie auch in Südamerika ein. Die letzten Vertreter dieser Familie lebten hier noch zumindest bis vor 6.000 Jahren.

Der aktuelle Fund stammt bereits von Mitte Februar, wurde aber erst jetzt bekannt gegeben. Bereits 2008 waren im Süden Chiles der Schulterknochen und der Unterkiefer eines ähnlichen Tiers gefunden worden, nun sei aber zum ersten Mal ein vollständiger Schädelknochen in Chile geborgen worden, freute sich Labarca. (red/APA)