Infiniti ist ein brandneue Marke, noch kaum bekannt. Allerdings nur bei uns. In Japan ist Infiniti seit den 80er-Jahren auf dem Markt, in den USA auch schon eine Weile, in Europa setzt die Nobelmarke aus dem Hause Nissan erst jetzt so richtig zum Eroberungszug an. Mit durchaus guten Chancen, wenn man sich die einzelnen Modelle näher anschaut. Den FX, einen flotten SUV mit Muskeln, hatten wir bereits vor Monaten im Praxistest, diesmal war der M dran, eine Limousine der oberen Mittelklasse.

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Infiniti M30d. Heißt drei Liter Hubraum, sechs Zylinder, Diesel. Uns hat der Wagen nach wenigen Kilometern überzeugt und den durchwegs positiven Eindruck auf der Autobahn noch verfestigt.

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Wir befinden uns in einer Liga, in der die E-Klasse von Mercedes, der Audi A6 und der 5er BMW die entscheidenden Rollen besetzen, vielleicht geht der Infiniti M noch mehr in die sportliche Richtung mit CLS, A7 und 5er GT als Konkurrenz.

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Der M30d ist jedenfalls eine wohltuende Alternative zu den deutschen Platzhirschen. Sehr gefällig im Aussehen, aber durchaus unauffällig im Auftreten. Ein richtig cooler Wagen und im Design noch nicht so abgegriffen wie die Nullachtfünfzehn-Modelle, die unser Straßenbild beherrschen. Und immer wieder irritierte Blicke auf der Straße von Leuten, die alle Autos kennen, aber diesen Wagen nicht einordnen können.

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Der Motor ist eine Wohltat. Sechs Zylinder fühlen sich auch in der Dieselvariante toll an, es ist erfrischend, wie unangestrengt der Motor in jeder Lebenslage sein Kraftpotenzial ausspielt. Diesel? Kaum hörbar.

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Man muss schon die Lauscher spitzen, um das Grummeln im Leerlauf wahrzunehmen. Das Drehmoment von 550 Newtonmeter ist doch recht ordentlich. Vom lässigen Cruisen im Drehzahlkeller bis zum forcierten Antritt ist alles drin. Und beim Durchzug auf der Autobahn weiß man dann, wo die knapp 240 PS geblieben sind.

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Die Automatik schlichtet sieben Gänge, die man de facto nicht spürt. Wer aber will, kann auch manuell reinschalten. Und es gibt einen Sport-Modus, wenn man es eilig hat oder einfach nur Spaß an der Fortbewegung haben will.

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Als Reiselimousine ist der M30d eine echte Wohltat, komfortabel auch auf langen Strecken, mit wunderbaren Sitzen, die guten Halt bieten. Platz ist auch auf der hinteren Sitzreihe ausreichend vorhanden. Ausreichend Leder ist vorhanden, hochwertige Teppiche, blankes Alu und Einlegearbeiten aus Holz, das fühlt sich alles gut an.

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Ab 56.550 Euro ist man dabei, die GT-Ausstattung mit allem Schnickschnack in unserem Testwagen und die Speziallackierung können die Rechnung aber durchaus an die 70.000-Euro-Grenze schnallen lassen. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/13.05.2011)

Informationen: Infiniti

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