Foto: Gesellschaft für Kritisches Denken (GKD)

Wien - Heilzauberei und Voodoo-Medizin, Astrologie, UFO-Entführungen oder zuletzt der kroatische Wunder-Bub mit vermeintlich magnetischen Fähigkeiten - die Liste an Gründen, warum diese Initiative mehr als berechtigt ist, ließe sich endlos fortsetzen: Die "Skeptiker" vergeben heuer erstmals eine Auszeichnung für den "herausragendsten Unfug des Jahres". Mit dem "Goldenen Brett vorm Kopf" will die Gesellschaft für Kritisches Denken (GKD) jene ins Rampenlicht stellen, die im vergangenen Jahr mit den absurdesten Argumenten und der hartnäckigsten Kritikresistenz am eindrucksvollsten demonstriert haben, dass sie ein sprichwörtliches "Brett vor dem Kopf" haben.

Pseudowissenschaft und Scharlatanerie

Die GKD ist die Wiener Lokalgruppe der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), die wiederum in der internationalen "Skeptikerbewegung" vernetzt ist. Ihre Ziele sind die Aufklärung und Information über Pseudowissenschaft und Scharlatanerie, eine Festigung des skeptisch-naturwissenschaftlichen Weltbildes und die wissenschaftliche Überprüfung parawissenschaftlicher Behauptungen.

Zahlreiche Personen, Firmen und Vereine würden "herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Unbildung und der Gegenaufklärung, des pseudowissenschaftlichen Unfugs, der Verbreitung von modernem Aberglauben und des Marketings von Voodoo-Technik" erbringen, erklären die Organisatoren. Als Beispiele nennen die "Skeptiker" übernatürliche Kräfte, geheimnisvolle Fähigkeiten, mysteriöse Heilungszauber, UFO-Entführungen, Astrologie, verquere Verschwörungstheorien und wundertätige Wünschelruten - "keine esoterisch-skurrile Verrücktheit ist so unwissenschaftlich, dass sie nicht doch irgendwo jemand glauben würde".

Mitmachen und Vorschläge posten!

Bis 27. Mai kann jeder Personen und Einrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum mit Aktivitäten des Jahres 2010 nominieren; mittlerweile hat die Liste der Vorschläge bereits eine veritable Länge erreicht. Postings zu diesem Artikel fließen übrigens ebenso in die Nominierungsliste ein, schlagen Sie also vor, was das Zeug hält und helfen Sie mit, Unsinn als solchen zu entlarven!

Aus allen Einsendungen wählt eine Fachjury bis 30. Mai drei herausragende Kandidaten, der Sieger wird dann am 2. Juni im Rahmen der Jahrestagung der deutschsprachigen Skeptiker im Naturhistorischen Museum in Wien gekürt. Bewertet wird anhand folgender Fragen: Wie abwegig sind die Behauptungen? Bereichert sich der Kandidat damit? Wie vehement hält man trotz Gegenbeweisen an der eigenen Theorie fest? Setzt man sich besonders für mediale Verbreitung ein? Gefährdet die Theorie/das Produkt sogar die Gesundheit? (red/APA)