Wien - In der Wiener Botschaft der Volksrepublik China weiß man nichts von der angekündigten China-Reise des FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. "Wir haben darüber keine Informationen", sagte Pressesprecher Fan Xuecheng am Dienstag der APA. Strache hatte zuvor in einem Interview mit der "Presse" gesagt, er werde noch "vor dem Sommer" in die Volksrepublik reisen. Auf die Journalistenfrage, von wem er eingeladen sei - "Von der Regierung?" - hatte der Parteichef wörtlich geantwortet: "Von der Volksrepublik China".

Der FPÖ-Chef hatte gegenüber der Zeitung angekündigt, er wolle die außenpolitischen Kontakte der FPÖ intensivieren. "Zudem brauchen wir ein Bündnis in Europa, um einen Türkei-Beitritt zu verhindern oder gegen den Ansturm von Schein-Asylanten etwas zu unternehmen", sagte Strache. Neben Treffen und seit längerem bestehenden Kooperationen mit den Rechtsparteien "Lega Nord" in Italien und "Vlaams Belang" in Belgien habe er auch Kontakte zu Vertretern der russischen Regierungspartei "Geeintes Russland" und US-Kongressabgeordneten. 

FPÖ bei angeblichen Partnern in Russland unbekannt

Auch der ORF Report brachte am Dienstag einen Beitrag über Straches Reisen. Die Lega Nord, die von einem wichtigen Treffen in Italien wissen hätte müssen, habe nichts von einer derartigen Zusammenkunft gehört. Strache gab gegenüber dem ORF an, man habe sehr gute Ansprechpartner bei der Partei "Einiges Russland". Dort nachgefragt, gab man an, dass eine FPÖ nicht bekannt sei.

Zuvor war eine geplante Rede Straches zum "Totengedenken" der Burschenschaften am Tag der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai auf dem Wiener Heldenplatz überraschend abgesagt worden. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sprach von einer dringenden Italien-Reise als Verhinderungsgrund. Auf dieser treffe sich Strache zum Aufbau einer "europäisch-freiheitlichen Plattform" mit möglichen ausländischen Bündnispartnern. (APA/red)