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Das Ehepaar Sarkozy tritt verliebt in der Öffentlichkeit auf - hier bei einem offiziellen Besuch in der Karibik.

Foto: REUTERS/Philippe Wojazer

Paris - "Ich wäre gerne schwanger, aber ich weiß nicht, ob mein Alter mir das erlaubt", sagte die französische Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy bereits vor gut zwei Jahren der Zeitschrift "Figaro Madame". Nun scheint es geklappt zu haben: Der künftige Großvater Pal Sarkozy bestätigte der "Bild" die Schwangerschaft der 43-Jährigen. Über Nachwuchs im Elysee-Palast war schon seit Wochen spekuliert worden.

Die Premiere Dame hatte die Mutmaßungen um ein Baby in den vergangenen Wochen selbst angeheizt. "Mein Mund ist verschlossen, weil ich etwas schützen will", antwortete die Frau von Staatschef Nicolas Sarkozy vor zwei Wochen Lesern der Zeitung "Le Parisien" auf die Frage nach einer Schwangerschaft.

Carla Bruni-Sarkozy, die den neunjährigen Sohn Aurelien aus ihrer Beziehung mit dem französischen Philosophen Raphaël Enthoven hat, machte aus ihrem Kinderwunsch nie ein Geheimnis. In dem Interview mit "Figaro Madame" sagte sie im März 2009: "Wenn es aus biologischen Gründen nicht möglich ist, dann werde ich adoptieren." Die Adoption sei vielleicht die "reinste Form der Mutterschaft".

So abgeklärt klang die schlanke Brünette mit den glatten langen Haaren nicht immer. Vor der Ehe mit Sarkozy, mit dem sie seit Februar 2008 verheiratet ist, machte das Ex-Top-Model durch seine Liebesabenteuer von sich reden. Mit dem britischen Musiker Eric Clapton, seinem Kollegen Mick Jagger, mit Hollywoodstar Kevin Costner und US-Milliardär Donald Trump soll die schwer reiche italienische Industriellentochter Techtelmechtel gehabt haben. "Monogamie langweilt mich fürchterlich", sagte die heute 43-Jährige einmal, die Freunde als "Tigerin" beschreiben.

Gerüchte über Affäre

Auch in der Ehe mit Sarkozy soll nicht immer alles glatt gelaufen sein. Vor einem Jahr kursierten Gerüchte über eine Affäre mit Benjamin Biolay, die der Sänger mehrmals dementierte. Danach wurde es ruhiger um das glamouröse Präsidentenpaar, das zusammen bereits eine bunte Patchwork-Familie mit Aurelien und den drei Söhnen Sarkozys aus zwei Ehen hat. Carla widmete sich dem Kampf gegen Analphabetismus und Aids, ihr Mann bildete mehrmals seine Regierung um, boxte die Rentenreform durch und reiste durch die Welt.

Zum Jahresanfang begleitete seine Frau ihn in die Karibik. Aus Martinique erreichten die Franzosen Bilder einer zärtlichen Beziehung: Carla tupfte ihrem Mann in der tropischen Hitze mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.

Das Präsidenten-Baby ist nicht nur ein Zeichen einer gefestigten Ehe, es könnte Sarkozy auch im Wahlkampf helfen. Denn Bilder mit einem Neugeborenen auf dem Arm sorgen sicher im Herbst für bessere Umfragewerte. Momentan geben Meinungsforscher dem Präsidenten wenig Chancen auf seine Wiederwahl im kommenden Jahr. Seine Frau unterstützt eine weitere Amtszeit Sarkozys. "Wenn ich an mein Land denke, an Frankreich, dann sage ich, es wäre gut, wenn er weitermachen würde", sagte die Première Dame, die sich als "Ultra-Sarkozystin" bezeichnet, dem "Parisien".

Première Dame sehr beliebt

Bruni-Sarkozy ist bei den Franzosen deutlich beliebter als ihr Mann. Zwei Drittel schätzen die 43-Jährige als First Lady laut einer Umfrage vom Jänner. 56 Prozent glauben zudem, dass sie einen positiven Einfluss auf Sarkozy hat. Der Präsident spricht allerdings selten über Politik mit seiner Gattin, wie diese verriet. "Umso besser. Denn wenn ich ein Lied schreibe, dann frage ich ihn auch nicht, ob ich es in C-Dur komponieren soll." Ihre vierte CD will die Sängerin mit der sanften Stimme erst nach der Wahl im Mai 2012 rausbringen, um ihre Karriere nicht mit dem Wahlkampf ihres Mannes zu vermischen.

Doch ihr Erfolg als Sängerin ist Bruni-Sarkozy nach eigenen Worten gar nicht so wichtig. "Was ich als Erinnerung zurücklassen will, ist mein humanitäres Engagement und das Bild von jemand Sympathischem", sagte sie im "Parisien" zu ihrem Vermächtnis, zu dem bald wohl auch zwei Kinder gehören. (APA)