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Mittlerweile gilt die Österreichische Hochschülerschaft kaum noch als Kaderschmiede für die Spitzenpolitik. Nachwuchspolitiker wie Laura Rudas oder Sebastian Kurz schafften den Einstieg in die Politik auch ohne vorher in Studierendenvertretungen aktiv gewesen zu sein. Das war allerdings nicht immer so. Früher galt etwa der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) als wichtiges Sprungbrett für hohe Politämter: Bundespräsident Heinz Fischer war in jungen Jahren Mandatar der SPÖ-Vorfeldorganisation.

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Die späteren SPÖ-Zentralsekretäre Fritz Marsch (1949/50) und Karl Blecha (1954-56) und die späteren Minister Peter Jankowitsch (1956/57) und Hannes Androsch (1962/63) fungierten sogar als VSStÖ-Vorsitzende.

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Auch der heutige Wiener Bürgermeister Michael Häupl war Vorsitzender der roten Studentenfraktion. Von 1975-1977 war er VSStÖ-Chef.

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Der später ausgeschlossene heutige Grüne Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger führte von 1977 bis 1979 die SPÖ-Studenten an.

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Auch Peter Pilz wurde von den Sozialistischen Studenten wegen "Linksabweichlertums" ausgeschlossen.

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Den umgekehrten Weg - von grün nach rot und nicht andersrum - ging Ulli Sima, Spitzenkandidatin der Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) bei der ÖH-Wahl 1993: Sie wechselte später zur SPÖ und ist jetzt Wiener Umweltstadträtin.

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Zuletzt schaffte die ehemalige ÖH-Vorsitzende Andrea Mautz den Sprung vom VSStÖ in die SPÖ: Sie wurde 2009 Bundesfrauengeschäftsführerin. (Im Bild mit Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek)

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Auf der konservativen Seite war Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) in den 70er Jahren Funktionär der Österreichischen Studenten Union (ÖSU), einer Vorläuferin der heutigen AktionsGemeinschaft (AG), sowie ÖH-Vorsitzender an der Uni Linz.

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Der spätere Innenminister und VP-Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Ernst Strasser, brachte es sogar zum ÖSU-Vorsitzenden und Fraktionsführer im Zentralausschuss, dem Vorläufer der heutigen Bundesvertretung. Vor wenigen Wochen wurde er wegen Korruptionsvorwürfen aus der ÖVP ausgeschlossen.

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Ähnlich sah es beim Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) aus: So führte etwa der spätere Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager in den 60er Jahren die Agenden des RFS, auch Ex-FPÖ-Klubobmann Norbert Gugerbauer, Ex-Verteidigungsminister Helmut Krünes und der ehemalige Wiener FPÖ-Chef Rainer Pawkowicz hatten diese Funktion inne.

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Der spätere FPÖ-Chef Norbert Steger brachte es immerhin zum stellvertretenden RFS-Vorsitzenden.

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Auch die Grünen haben in der Vergangenheit Personal aus der ÖH rekrutiert: Die Grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou war etwa Mitte der 90er Jahre Generalsekretärin des ÖH-Zentralausschusses, ihre heutige Büroleiterin Claudia Sommer-Smolik zur gleichen Zeit ÖH-Vorsitzende an der Uni Wien.

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Der ehemalige Landesgeschäftsführer der Wiener Grünen, Martin Margulies, wiederum war zu seiner Studienzeit ÖH-Chef an der Technischen Universität Wien - damals allerdings für die Fachschaftslisten. Die Ex-ÖH-Vorsitzende der Uni Innsbruck, Eva Konrad, saß für die Grünen zwischen 2003 und 2008 im Bundesrat.

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Beim Kommunistischen Studentenverband engagierte sich während seiner Studienzeit der EAV-Sänger und Moderator Klaus Eberhartinger. Im derStandard.at-Interview erklärte er: "Beim Medizinstudium bin ich mit Hochschulpolitik in Berührung gekommen. Ich habe mich dann irgendwann gefragt, was ich an einem Institut mache, an dem relativ viele Studenten Schmisse im Gesicht haben. Das hat mich in die Arme des KSV (Kommunistischer Studentenverband) getrieben, wo ich viel gelernt habe. Die Sozialphilosophen des 19. Jahrhundert kann man schon lesen."

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In jüngster Zeit diente die ÖH aber eher als Sprungbrett für Posten im Polit-Management. So fungierte etwa der ehemalige Vorsitzende der Hochschülerschaft an der Universität Wien, Matthias Winkler (AG), als Kabinettschef von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (ÖVP). 

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Ex-ÖH-Chef Wolfgang Gattringer (AG/1999-2001) war im Büro Strassers beschäftigt, der ehemalige ÖH-Wirtschaftsreferent Günther Simonitsch (AG 1997-1999) war Kabinettschef von Ex-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP). Ex-ÖH-Sprecher Answer Lang (VSStÖ, Bild) fungierte als Pressesprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ).

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Der ehemaligen ÖH-Vorsitzenden Barbara Blaha (VSStÖ) trauten viele den Sprung in die Parteipolitik zu. Sie trat aber aus der SPÖ aus, nachdem der damalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer die Studiengebühren trotz Wahlversprechens nicht abschaffte. (red, APA, derStandard.at, 17.5.2011)

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