Kairo - Gewalttätige Anrainer haben eine Dauerdemonstration christlicher Kopten in Kairo angegriffen. Bei den anschließenden Straßenschlachten wurden am Sonntag 78 Menschen verletzt, wie Medien in Kairo unter Berufung auf Quellen im Gesundheitsministerium berichteten. Zwei Personen wurden mit Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Kopten demonstrieren seit einer Woche mit einer Sitzblockade vor dem Fernsehgebäude am Nil-Ufer. Sie verlangen einen besseren Schutz ihrer Kirchen, nachdem radikale Muslime am vergangenen Wochenende zwei Gotteshäuser im Kairoer Armen-Viertel Imbaba angegriffen hatten. Bei jenen Zusammenstößen waren 15 Menschen getötet und 240 weitere verletzt worden.

Zu den jüngsten Straßenschlachten kam es den Berichten zufolge, nachdem der Mob aus den benachbarten Wohngebieten die Demonstranten vor dem Fernsehgebäude mit Steinen und Molotow-Cocktails angegriffen hatte. Polizei und Armee setzten Tränengas ein, um die Kämpfenden zu trennen. Auch Warnschüsse wurden abgefeuert. Mindestens zehn Autos gingen in Flammen auf. Laut Innenministerium wurden 15 Menschen festgenommen. (APA)