Murcia - Nach dem Erdbeben mit neun Todesopfern im südostspanischen Lorca haben neue Erdstöße die Einwohner der Stadt aufgeschreckt. Zahlreiche Menschen hätten in der Nacht ihre Wohnungen wieder verlassen und Zuflucht in einem der Zeltlager gesucht, berichteten örtliche Medien am Samstag. Nach Angaben des Nationalen Geografischen Instituts (IGN) hatten die insgesamt vier Nachbeben eine Stärke zwischen 2,7 und 1,6. Neue Schäden habe es aber nicht gegeben, hieß es.

Das Erdbeben vom Mittwoch, bei dem auch mehr als 300 Menschen verletzt worden waren, hat nach einer vorläufigen Bilanz rund 7000 Familien in Lorca obdachlos gemacht. Etwa die Hälfte der Gebäude sei wegen starker Schäden bis auf weiteres unbewohnbar, teilte die Stadtverwaltung mit. Davon sind vor allem die rund 13.000 Einwanderer betroffen. Viele Einheimische haben dagegen eine zweite Wohnung an der nahegelegenen Küste oder können bei Verwandten unterkommen.

Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hatte am Freitag am Rande der Trauerfeier für die Opfer in Lorca versprochen, dass die etwa 100.000 Einwohner zählende Stadt in der Region Murcia vollständig wiederaufgebaut werde. Sein Kabinett verabschiedete noch am selben Tag ein Paket mit Soforthilfen für die Betroffenen. Das Beben vom Mittwoch hatte eine Stärke von 5,2. Die meisten Todesopfer waren von herabfallenden Gebäudeteilen erschlagen worden. (APA)