Clemens Dreyer: „Touristisch für Anfänger - Die wichtigste Sprache der Hauptsaison"
Verlag Langenscheidt, 192 Seiten, kartoniert
10,30 EUR, ISBN 978-3-468-73825-8 (red)

Foto: Landgenscheidt

Die schönste Zeit im Jahr kommt näher, die Suche nach dem passenden Urlaubsziel läuft auf Hochtouren.

Wie gut, dass man sich auf der Suche nach dem perfekten Hotel bei einschlägiger Literatur Rat holen kann. "Touristisch für Anfänger" von Clemens Dreyer, erschienen bei Langenscheidt, ist eines dieser unverzichtbaren Bücher mit wertvollen Tipps, damit es nicht am Ende der Reise heißt, davon habe man nichts gewusst. Zumindest deutsche Richter nämlich zeigen sich davon einigermaßen unbeeindruckt, wie die im Buch angeführten Urteile bezüglich Urlauberbeschwerden zeigen.

Das Lehrbuch erklärt sehr detailliert, womit man im Urlaub einfach rechnen muss. Etwa landestypische Besonderheiten wie Ameisen im Essen auf einer Safari in Afrika, Kakerlaken im Hotelzimmer auf Gran Canaria, Wasserausfall oder freilaufende Affen in Kenia. All das ist Landestypisch und kann als solches auch nicht hinterher reklamiert werden. Allerdings: Ungeziefer in unbezifferte Höhe stellt keine zumutbare Zusatzleistung dar und kann bis zu 15 Prozent Preisminderung nach sich ziehen.

Gesucht und gefunden wurden die Beispiele auf deutschen Gerichten, die sich mit Beschwerden und Klagen von Touristen auseinandergesetzt haben.

Wie es sich für ein Lehrbuch gehört, gibt es auch zahlreiche Tipps rund ums Reisen, etwa zur passenden Kleidung - für Männer werden beispielsweise Muskelshirts und Ripp-Unterhemden empfohlen, Damen sollten eher auf tief dekolletierte Shorts und Hotpants zurückgreifen. Es gibt die wichtigsten Redewendungen für Souvenirjäger - "hellohello!", "hellomyfriend!", "whatsyourlastprice?" - sogar in Lautschrift zum besseren Verständnis.

Aus dem touristischen Alltagsleben gegriffene Dialoge, wie etwa den Hergang einer Buchung, bei der von M, SS, BB, NB, PB, SM, VP und HP die Rede ist, erleichtern die Kommunikation mit Reiseveranstaltern und vor Ort. Gleich im Anschluss wird aufgeklärt, dass BB Bergblick bedeutet, nicht barbusig, HP für Halbpension steht und nicht für Höhepunkt und SM ein seitlicher Meerblick ist und nicht Sadomaso.

Des weiteren erfährt man, dass Klimaanlagen in verschiedenen Varianten ausfallen können und das kein Grund für einen Preisnachlass ist oder dass der Strand durchaus verdreckt sein darf, wenn er im Prospekt nicht "besonders" hervorgehoben wurde.

Wer sich also schon vor der Reise gut vorbereiten und vor allen nur denkbaren Überraschungen schützen möchte, im Urlaubsland immer gut informiert sein will und nach der Reise in etwa wissen möchte, mit welchen Preisnachlässen er wegen eines verdreckten Strands, eines Gammelbuffets oder des Aufenthalts in einer Baugrube rechnen kann, sollte seine Reisebibliothek nachrüsten. (red/derStandar.at)