Google-Mitgründer Sergey Brin machte bei der Fragesitzung nach der Mittwochs-Keynote seine Aufwartung auf der Google I/O seine Aufwartung. Und die Antwort auf das sicher bald folgende erste Posting: Vibram.

Foto: Andreas Proschofsky

Mit den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin ist das so eine Sache: Öffentliche Auftritt suchen sie nicht gerade, so verzichteten sie dann auch konsequenterweise auf eine Teilnahme an den Keynotes der am Mittwoch in San Francisco zu Ende gehenden EntwicklerInnenkonferenz Google I/O. Allerdings kann es umgekehrt auch schon mal passiert, dass sich Brin zu Pressekonferenzen einfach dazu setzt, und daraus die Möglichkeit für allgemeinere Fragen entsteht.

Offene Fragen

So auch am Mittwoch in der Q&A-Session nach der Chrome-Keynote der I/O geschehen. Angesichts der in den letzten Jahren massiv intensivierten Investitionen in den Betriebssystembereich - sei es Android, sei es ChromeOS - kam denn auch die Frage auf, wie man es den selbst intern in dieser Hinsicht hält.

Wenig Windows

Die Antwort von Brin kam denn auch prompt und für zumindest manche der Anwesenden etwas überraschend: Gerade einmal 20 Prozent der eigenen Angestellten würden aktuell noch Windows einsetzen, schätzt Brin. Diese fast alle auf Windows 7, dem Brin zugesteht durchaus sinnvolle Verbesserungen zu bringen - auch in Sicherheitsfragen. Bis zum kommenden Jahr will man diese Zahl trotzdem weiter reduzieren, sie jenseits jener Systeme, die man zum Testen für das Microsoft-Betriebssystem braucht, in Richtung Null wandern lassen.

Linux, ChromeOS, Mac OS X

Brin selbst setzt zunehmend auf ChromeOS, nutzt nach eigenen Angaben mehrere der Cr-48-Laptops, die man zu Testzwecken vor einigen Monaten an EntwicklerInnen ausgesandt hat. Schon einige Zeit ist bekannt, dass Google einer der größten Nutzer der Linux-Distribution Ubuntu ist, intern sogar mit "Gubuntu" eine eigens angepasste Version pflegt. Bei den EntwicklerInnen erfreuen sich zudem Mac-OS-X-Laptops großer Beliebtheit.

Fehlerhaft

Der Google-Gründer hofft langfristig vor allem auf das Browser-zentrierte ChromeOS, seiner Meinung nach, habe das klassische Desktop-Modell nämlich "fundamentale Fehler". Die Komplexität einen Rechner zu managen sei viel zu hoch, die Sicherheit äußerst niedrig. Beides Bereiche, die man mit ChromeOS aktiv zu ändern sucht. (Andreas Proschofsky aus San Francisco, derStandard.at, 11.05.11)