Android zeichnet sich durch eine große Vielfalt von Herstellern und Einzelgeräten aus - nicht immer nur zur Freude der KonsumentInnen.

Foto: Andreas Proschofsky

Es gibt Probleme, die gibt es eigentlich gar nicht gibt - zumindest wenn es nach der offiziellen Darstellung der Hersteller geht. Lange Zeit ist auch die zunehmende Fragmentierung der Android-Plattform in diesen Bereich gefallen. Aufgrund von mangelnden Hersteller-Updates verbreiten sich neue Android-Versionen bislang nur äußerst schleppend, die aktuellste Softwaregeneration "Gingerbread" ist denn auch - laut Googles eigenen Statistiken - gerade erste einmal auf rund 4 Prozent aller Android-Devices zu finden.

Unbefriedigend

Die Folge daraus: Die UserInnen sind frustriert, dass sie auf neue Features ewig warten müssen, die EntwicklerInnen wiederum müssen ewig warten bis sie neue APIs auch wirklich in ihren Apps einsetzen können - ohne das Gros der UserInnen auszusperren oder mehrere Code-Pfade parallel pflegen zu müssen.

Allianz

Hatte Google bisher - zumindest öffentlich - recht wenig zu entsprechenden Beschwerden zu sagen, scheint sich nun eine Kehrtwende abzuzeichnen. Wie das Unternehmen im Rahmen der aktuell in San Francisco abgehaltenen EntwicklerInnenkonferenz Google I/O verlautbarte, arbeitet mit einer Reihe von Hardwareherstellern zusammen, um eine Art "Update-Versprechen" festzuschreiben.

Zeitrahmen

Als ersten Schritt sagen die involvierten Unternehmen zu, ihrer Geräte mindestens 18 Monate lang mit Updates zu versorgen. Etwas, das ja bislang nicht bei allen angebotenen Smartphone selbstverständlich ist. Unter den beteiligen Hardwareherstellern befinden sich Samsung, HTC, Sony Ericsson, LG und Motorola. Auch die Netzbetreiber T-Mobile, AT&T, Verizon, Vodafone und Sprint wollen sich daran beteiligen.

Hoffnung

Wirklich spannend dürfte es dann werden, wenn die aktuell noch laufenden Verhandlungen zu einem positiven Abschluss kommen. Wie Andy Rubin im Rahmen einer Pressekonferenz bestätigte, will man nämlich nicht nur die Zeit bis zur Auslieferung von Updates an sich verkürzen, sondern auch die Hersteller zu einer Selbstverpflichtung mit konkretem Zeitrahmen bringen.

Information

Weitere Details will man in den kommenden Wochen verlautbaren, derzeit seien die Gespräche einfach noch nicht abgeschlossen. Denkbar wäre dann beispielsweise, dass die KonsumentInnen schon beim Kauf über die Update-Richtlinien eines Smartphones informiert werden - und so später keine unerfreulichen Überraschungen folgen.

Einschätzung

Auch wenn sich die konkreten Abmachungen noch in einem relativ vagen Bereich befinden, der Umstand, dass alle Beteiligten anerkennen, dass es hier ein Problem gibt, das man lösen muss, ist durchaus ein echter Fortschritt. So könnte sich langfristig gerade dieser Punkt als die wichtigste Neuerung der Google I/O 2011 erweisen - bedeutender als einzelne neue Features und Updates. (Andreas Proschofsky aus San Francisco, derStandard.at, 11.05.11)