Jerusalem - Israel ist nach Worten von Außenminister Avigdor Lieberman "nicht einmal für drei Stunden" zu einem Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten bereit. Lieberman reagierte damit am Dienstag auf ein Angebot des Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas, im Gegenzug für einen Siedlungsstopp von zwei bis drei Monaten neue Friedensgespräche aufzunehmen.

"Es wird kein neues Moratorium in Jerusalem oder in Judäa und Samaria (Westjordanland) geben, nicht für drei Monate, nicht für drei Tage und nicht einmal für drei Stunden", sagte Lieberman vor ausländischen Diplomaten in Jerusalem. Gleichzeitig betonte er: "Wir sind zur sofortigen Aufnahme von Gesprächen ohne Vorbedingungen bereit."

Blockierte Verhandlungen

Die Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern liegen seit mehr als einem halben Jahr auf Eis. Israel fordert vor Verhandlungen mit einer neuen palästinensischen Regierung von Fatah und Hamas, dass diese Israel und die unterzeichneten Verträge anerkennt sowie der Gewalt abschwört. Die Palästinenser bestehen jedoch auf einem zumindest vorübergehenden Siedlungsausbaustopp.

Zur jüngsten Versöhnung der lange verfeindeten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas sagte Lieberman: "Wir haben ein Recht darauf, Fragen über die echten Absichten der Fatah zu stellen." Die radikalislamische Hamas strebe nach der Zerstörung des Staates Israel und nach einer Welt ohne Juden. Die Tatsache, dass Fatah eine solche Organisation als Partner betrachte, sage mehr über Fatah als über Hamas aus, meinte Lieberman. (APA)