Havanna - Die kubanische Regierung hat entschieden bestritten, dass der Regierungsgegner Juan Wilfredo Soto durch Schläge von Polizisten gestorben ist. In einer am Montag (Ortszeit) im lokalen Fernsehen verlesenen Erklärung hieß es, "konterrevolutionäre Elemente" hätten "skrupellos die Lüge fabriziert", Sotos Tod sei die "Folge angeblicher Schläge" durch Polizeibeamte.

Der 46-Jährige sei am Sonntag im Krankenhaus der zentralkubanischen Stadt Santa Clara eines "natürlichen Todes" gestorben. Dieser sei durch einen "Schock" ausgelöst werden, der wiederum auf das Versagen mehrerer Organe als Folge einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse zurückgehe. Es gebe weder äußere noch innere Anzeichen für Gewaltanwendung.

Die Regierung sprach von einer "neuen Verleumdungskampagne" gegen Kuba unter Beteiligung ausländischer Medien. Regierungsgegner hatten erklärt, Polizisten hätten den an Diabetes, Bluthochdruck und Herzproblemen erkrankten Soto am Donnerstag geschlagen, nachdem er sich geweigert habe, einen öffentlichen Park zu verlassen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, die Regierung in Washington sei über Sotos Tod "sehr besorgt" und verfolge den Fall genau. "Wir fordern die kubanische Regierung auf, dem UN-Sonderberichterstatter für Folter, Juan Méndez, den Besuch der Gefängnisse und Haftanstalten im Land zu gestatten", fügte Charles Luoma-Overstreet hinzu. (APA)