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Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth im Londoner Hauptquartier von Ubuntu.

Foto: Archiv

Im Rahmen von "Ubuntu Desktop Summits" versammeln sich halbjährlich die EntwicklerInnen der Linux-Distribution, um über die weitere Zukunft des eigenen Projekts zu bestimmen. Seit kurzem ist es wieder einmal soweit, mit einer Keynote von Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth wurde der aktuelle UDS am Montag im ungarischen Budapest offiziell eröffnet.

Lob

In seiner Ansprache sparte Shuttleworth zunächst mal nicht mit Lob für die  Community, wie OMG!Ubuntu berichtet. Diese habe hervorragende Arbeit geleistet, um "Natty" (das aktuelle Ubuntu 11.04) schlussendlich so gut werden zu lassen.

Design

Auch zeigt sich der Software-Milliardär davon überzeugt, dass man bei der Einführung von Unity neue Standards für Design im Open-Source-Bereich gelegt habe. Man habe einem ausführlichen Design-Prozess immer weitere Testphasen und Softwareiterationen folgen lassen. Etwas das im Open-Source-Umfeld sonst bislang noch niemand so konsequent durchgezogen habe.

Klare Ansagen

Mit dem Resultat zeigt er sich jedenfalls hochzufrieden, auch wenn es natürlich für die Zukunft immer noch etwas zu verbessern gebe. Dass die neue Unity-Oberfläche bislang nicht überall auf ungeteilte Begeisterung stieß, ist Shuttleworth dabei offenbar durchaus bewusst. Auch er selbst könne dafür kritisiert werden. Für ihn sei aber jedenfalls klar, dass diese klar kommunizierten Vorstellungen Ubuntu als Ganzes stärker machen würden.

Zielsetzung

Und so setzt der Südafrikaner dem eigenen Projekt auch gleich eine ambitionierte Vorgabe: Innerhalb der nächsten vier Jahre will man die Ubuntu-Community auf 200 Millionen NutzerInnen wachsen lassen. (Update, 10.05.: Laut aktuellen Informationen soll die Zahl der Ubuntu-NutzerInnen derzeit bei rund 12 Millionen liegen). Um dies zu erreichen müsse man die "Herzen und Köpfe" der breiten Masse ansprechen - und nicht nur jene von SoftwareentwicklerInnen. Den Schlüssel sieht Shuttleworth offenbar darin, dass die einzelnen Teams von Canonical künftig klarer die Richtung für die Entwicklung vorgeben - und auch die Community mehr Vertrauen in deren Expertise lege.

Firefox bleibt

Im Anschluss daran widmete man sich dann gleich der konkreten Diskussionen rund um das kommende Ubuntu 11.10. So soll etwa der Firefox - zumindest vorerst - weiterhin der Default-Browser in Ubuntu bleiben. Hier waren gerade in letzter Zeit vermehrt Stimmen laut geworden, die einen Wechsel auf Google Chrome / Chromium präferieren würden.

Argumente

Dazu trägt wohl auch bei, dass man sich beim Chromium-Projekt bemüht, rasch neue Features von Ubuntu zu nutzen, aktuelle Testversionen sich also bereits mit "Unity" integrieren. Auch nutzt Google intern selbst eine angepasste Ubuntu-Version auf der Großzahl der eigenen Desktops.

Deja Dup

Als Neuzugang für Ubuntu 11.10 wurde Deja Dup vorgeschlagen. Bislang fehlt Ubuntu ein solches Backup-Tool, die konkrete Software wird auch scho bei anderen Distributionen - etwa Fedora - mitgeliefert. Eine endgültige Entscheidung ist in dieser Frage derzeit noch nicht gefallen. (apo, derStandard.at, 09.05.11)