Wien - Die jüngst gegen den Direktor der Kunsthalle Wien, Gerald Matt, erhobenen Vorwürfe sind haltlos - sagt ein von der Kunsthalle in Auftrag gegebener Prüfbericht. Wie Kunsthallen-Vorstand Thomas Häusle in einer Aussendung mitteilte, hat sich die Behauptung, Matt habe Mitarbeiter für private Zwecke eingesetzt, als falsch herausgestellt. Mehrkosten seien aber wohl entstanden. Sie sollen von Matt getragen werden.

Überprüft wurde die Produktion des Buches Gespräche. Österreichs Kunst der 60er-Jahre. Das vom Parlament finanzierte Vorhaben sei korrekt durchgeführt worden. Laut Bericht gab es einen Werkvertrag zwischen dem Parlament und Matt, der seinerseits eine Abmachung mit der Kunsthalle traf. Laut dieser sollten die Kosten - auch für etwaige Überstunden von Mitarbeitern - durch die vom Parlament zur Verfügung gestellten Mittel beglichen werden. Das sei auch so geschehen.

Wobei: Die Kosten dürften die Fördermittel (32.500 Euro) übersteigen - um fast 5000 Euro. Diese werden von Matt persönlich getragen werden müssen. Projekttätigkeiten von Mitarbeitern während deren Arbeitszeit wurden nicht an Matt weiterverrechnet. Begründung: Es habe sich bei dem Buch auch um eine Kooperation mit der Kunsthalle gehandelt.

Isabella Leeb, die Kultursprecherin der Wiener VP, wundert sich über all die Vereinbarungen. Den Prüfbericht bezeichnete sie als "unbefriedigend". (APA, red, DER STANDARD/Printausgabe 10.5.2011)