Eine weiße Tür führt in ein Geschäftslokal...

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... das nach wenigen Metern überraschend in einen zweigeschoßigen von einer Glaskuppel überspannten Raum mündet. Man befindet sich mitten im "Wunderwerk".

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Rot und Blau made in GB & USA. Boden, Wände und Decken sind in Weiß gehalten. Das rückt die Sammlung an Designobjekten, Kunstgegenständen, Möbeln und Accessoires in ein klares Licht. Überladen wirkt jedenfalls nichts im Wunderwerk, das vor knapp einem Jahr von Klosterneuburg in die Stolzenthalergasse im achten Wiener Gemeindebezirk übersiedelt ist.

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Am kunstvoll-chaotischen Arrangement bleibt nichts dem Zufall überlassen. Dafür sorgen Keith Jaklitsch und Reni Neubauer - letztere ein weiblicher Hans Dampf in allen Gassen mit ästhetischem und ökonomischen Sinn für das große Ganze und einem geballten Maß an persönlicher Begeisterung.

Im Bild Wunderwerk-Kundinnen und -Team: Reni Neubauer (Mitte), Dagmar (links) und Simona (2.v.r.)

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Begeistern kann sich Reni Neubauer für einiges: für ausgefallenes Design, die Gestaltung von Orten, an denen es sich feiern lässt, für die Einrichtung von Wohnräumen und Lokalen und die kulinarische Verpflegung von Massen. Jenseits von Massenware, versteht sich. Gemeinsam mit "Chef" Keith betreibt sie neben dem Wunderwerk die Soho Kantine in der Wiener Nationalbibliothek sowie ein gleichnamiges Catering-Unternehmen.

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Die meisten der im Wunderwerk versammelten Dinge verfügen über Seltenheitswert. Neubauer bestellt was ihr gefällt, in kleiner Stückzahl direkt bei den Labels Lexington, Braxton, Light & Lifestyle, Adelheid, Laissez Lucy Faire, Claassen, Appletree, Baghera, Kitsch Kitchen etc. Sie übermalt, dekoriert, verändert...

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... und reist auf der Suche nach Raritäten regelmäßig in die Niederlande, nach Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweden oder Dänemark.

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"Vor allem Holland ist ein Eldorado für mich", erweitert die Unternehmerin derzeit ihre Leidenschaft auf landesspezifische Antiquitäten. "Die sind schön und peppig zugleich" - genau das, was ihr am Herzen liegt.

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Neubauers Faible für Gestaltung liegt in fernen Ländern begründet. Sie ist in Istanbul und in Jakarta aufgewachsen. "Wir sind alle vier Jahre übersiedelt. Deshalb war es für uns besonders wichtig, schön und gemütlich zu wohnen."

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Die Affinität zum Kochen dürfte sie von der Oma geerbt haben, auch wenn diese sie nie in ihre Wirtshausküche im Mühlviertel gelassen hat.

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Über eine schmale Stiege geht's hinauf auf die Galerie.

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Dass die Klessheim-Absolventin von eben dieser renommierten Institution einst als "gastronomischer Tiefflieger" tituliert wurde, hat sie damals nicht besonders gekratzt, denn eine Küchenkarriere war definitiv nicht geplant. Sie begann in der Administration einer Botschaft - wie gehabt in einem fernen Land. Ein großes Buffet war geplant, es zeichnete sich ab, dass dieses nicht von feiner Qualität sein werde.

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So bot Neubauer an: "Ich übernehme das." Nach dem Einkauf erfolgte die Besichtigung der Küche: ein Schock, denn "sie war in katastrophalem Zustand und hatte nur zwei Kochplatten."

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Die Neo-Köchin holte kurzerhand mehrere fahrbare Straßenküchen von draußen herein, baute diese im Botschaftsgarten auf und begann mit der Zubereitung der Speisen. Stunden später stellte sie sich "von oben bis unten dreckig" dem Applaus der begeisterten Gäste.

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Gezippte Lichtdämmung mit der Reißverschlusslampe.

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Starker Auftritt von Stars, Stripes und royalen Krönchen.

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"Die Mischung aus elegant und abgefuckt ist mir am liebsten. Ich habe sehr gerne klassische Dinge, aber bitte mit Pfiff", sagt sie und legt mit einem Plädoyer gegen todlangweiliges und jahrzehntelang im Stillstand befindliches Interieur los.

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Die beste Medizin dagegen: quietschgrellbuntschockige Plastikpuppen.

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Gut aus dem Koffer leben lässt sich's mit diesem noblen Exemplar.

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Darauf findet sich der Helm für all jene, die "Ritter der Kokosnuss" spielen möchten...

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Die Birke im Hinterhof-Gärtchen war mit ein Grund, weshalb sich Neubauer für das Geschäftslokal in der Stolzenthalergasse entschieden hat. 

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Draußen führen Pinocchios ein marionettenhaftes Dasein....

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... in Nachbarschaft mit feinen orientalischen Sommerdekorationen. Kürzlich hat Reni Neubauer dem Schanigarten des "Augustin" im 15. Bezirk ein neues pagodengeprägtes Gewand verpasst.

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Ihr nächstes Projekt ist der Salon Wunder, den sie mit Ohrenfauteuils, einer spektakulären "Wunderlampe" und grauen Samtvorhängen auszustatten plant.

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Letztere sollen auch demnächst das eigene Geschäftslokal zieren: Ab August wird das Wunderwerk über den Verkauf hinaus zu einem "peppigen" Treffpunkt für Caterings, Fashion-Sales und Modeschauen. (Eva Tinsobin, derStandard.at, 15.05.2011)

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Wunderwerk
Stolzenthalergasse 8
1080 Wien
DO, FR, SA 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr
+43 676 3095161
soho.catering.vienna@aon.at

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