Wien - Wegen hoher Investitionskosten unter anderem für Marketing sowie Ergebnisrückgängen in Italien und Spanien ist der Gewinn des börsenotierten Wassertechnologie-Unternehmens BWT zum Jahresbeginn stärker abgesackt als erwartet. Das Nettoergebnis gab im ersten Quartal um 33,8 Prozent auf 3,6 Mio. Euro nach, Analysten hatten nur mit einem Fünftel weniger gerechnet. Operativ ging das Ergebnis (EBITDA) um 10,9 Prozent auf 10,1 Mio. Euro zurück, und das Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich prognosekonform um 20,2 Prozent auf 6,2 Mio. Euro, teilte das oberösterreichische Unternehmen mit Sitz in Mondsee am Freitag mit.

Der Umsatz legte nur um 3,2 Prozent auf 115,6 Mio. Euro zu, dämpfend wirkte sich hier die Entkonsolidierung der zeta-Gruppe aus. Ohne zeta (Pharmawasser) betrug das Umsatzwachstum der BWT-Gruppe zum Jahresauftakt 6,1 Prozent, heißt es im Quartalsbericht. Im Gesamtjahr 2011 wird der Umsatz wegen der zeta-Veräußerung nur etwa 470 Mio. statt ursprünglich geplanten 500 Mio. Euro betragen, so das Unternehmen. Das Ergebnisziel hält BWT aber weiter bei 1 Euro je Aktie. Die Papiere notierten zuletzt mit 20,51 Euro. Beim organischen Wachstum sei man in den ersten drei Monaten im Plan gelegen, erklärte CEO Andreas Weißenbacher in einer Ad-hoc-Aussendung.

Höhere Investitionen ins Anlagevermögen, der Aufbau von Working Capital sowie ein Aktienrückkauf ließen im ersten Quartal das Gearing der BWT auf 18,4 (16,5) Prozent steigen. Die Eigenkapitalquote lag per Ende März bei 46,8 Prozent. Die Nettoverschuldung des BWT-Konzerns stieg binnen Jahresfrist um 3,8 Mio. auf 29,4 Mio. Euro und hat gegenüber dem Tiefstand Ende 2010 von 9,8 Mio. um 19,6 Mio. Euro zugenommen. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich durch die Abgabe der zeta-Gruppe vergleichen mit Ultimo 2010 von 2.820 auf 2.692 Personen.

Der Österreich-Umsatzanteil wurde hauptsächlich durch zeta um 13 Prozent auf 45,8 Mio. Euro gedrückt, stärker war man dagegen mit 31,8 Mio. Euro (+27 Prozent) in Frankreich/Benelux/UK unterwegs, auch legte man in Skandinavien (um 12 Prozent auf 12,1 Mio.) und im Bereich Schweiz/Others (um 21 Prozent auf 18 Mio. Euro) zu.

In Italien/Spanien sackte nicht nur der Umsatz um fast 9 Prozent auf 8 Mio. Euro ab, sondern es halbierte sich das Segment-EBIT auf 0,6 Mio. Euro. Operativ deutlich mehr verdient wurde dagegen in Skandinavien.

Seit dem ersten Quartal ist das mit 75 Mio. Euro größte Investitionsprogramm der BWT-Geschichte im Gang, das - wie auch schon von den Analysten erwartet - zum starken Ergebnisrückgang beitrug. Dabei werden am Standort Mondsee die Produktions-, Logistik- und Entwicklungskapazitäten ausgebaut auf Basis der neuen Magnesium Mg2+-Technologie, die einen "revolutionären Meilenstein" in der Wassertechnologie darstelle, wie BWT betont. Der Start der Werbeaktivitäten für den Aufbau der Marke "BWT" bei Endverbrauchern zur Verkaufsunterstützung für Point-of-Use-Geräte wie Kaffeemaschinen- und Tischwasserfilter stehe unmittelbar bevor. (APA)