Foto: Science/AAAS
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Rückgänge und Zuwächse in der Produktion von Mais (A), Reis (B) und Weizen (C) seit 1980.

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Washington/Wien - Womöglich sind es doch nicht nur die Rohstoffspekulanten, die den Preis für Nahrungsmittel nach oben treiben. Seit 1980 sind die Preise um sechs Prozent gestiegen, was für die Konsumenten weltweit jährlich insgesamt Mehrausgaben von rund 40 Milliarden Euro bedeutet.

Wie US-Forscher um David Lobell von der Uni in Stanford nachgerechnet haben, wirkte sich nämlich der Klimawandel in den vergangenen drei Jahrzehnten negativ auf die Produktion insbesondere von Weizen und Mais aus. Die Wissenschafter verglichen die Ernten aller Getreide produzierenden Länder weltweit zwischen 1980 und 2008 mit den Temperaturen und Niederschlagsmengen, die diesen Jahren gemessen wurden.

Das Ergebnis der aufwändigen Analysen, die in der aktuellen Ausgabe des US-Fachblatts Science (online) veröffentlicht sind: Die Landwirtschaft produzierte zwischen 1980 und 2008 weltweit 5,5 Prozent weniger Weizen, als ohne Klimawandel möglich gewesen wäre. Der Ertrag von Mais ging um knapp vier Prozent zurück. Die Erntemengen von Soja und Reis hingegen blieben zumindest auf globaler Ebene unverändert.

Die Forscher betonen aber auch, dass sich der Klimawandel regional sehr unterschiedlich auswirke: So sei es in den USA seit 1980 nicht heißer geworden, und entsprechend blieb auch die Erntemenge konstant, während es in vielen anderen Teilen der Welt zu großen Einbrüchen kam. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 06.05.2011)