Wien  - Der Konzertsaal der Wiener Sängerknaben am Augartenspitz soll bis Dezember 2012 fertiggestellt werden, so Elke Hesse, die neu bestellte Geschäftsführerin der für die Umsetzung des vilerorts umstrittenen Projekts zuständige WSK Konzertsaal Errichtungs-GmbH,  am Freitag.  Hesse zeigte sich zuversichtlich, dass der Zeitplan hält, mit Gegnern und Anrainern will sie das Gespräch suchen.

"Derzeit läuft alles nach Plan", so Hesse. Die Fundamente für die neue Sängerknaben-Heimstätte werden derzeit gelegt. Große Proteste gebe es im Augenblick nicht: "Es hat sich ziemlich gelegt. Das ist auch in meinem Sinn."

Elke Hesse hat ihr Amt mit 1. Mai angetreten. Die Wienerin studierte Musik- und Theaterwissenschaften, verfügt über eine abgeschlossene Schauspielausbildung und arbeitete in einer PR-Agentur. Danach war sie zunächst am Wiener Schauspielhaus und anschließend am Theater in der Josefstadt als persönliche Referentin von Hans Gratzer tätig. Bis vor zwei Jahren war sie Intendantin der Bad Hersfelder Festspiele.

Nutzungskonzept in Arbeit

Hesse hofft auf ein gutes Einvernehmen mit den Nachbarn. Sie wolle offen sein für Gespräche, weil Offenheit sei auch das Prinzip des Saales. Eine der Forderungen der Gegner war stets, dass der Augartenspitz zugänglich gemacht und nicht verbaut werden sollte. Für Hesse ist die Errichtung eines Kulturbaus jedoch sehr wohl eine Art Öffnung, wie sie betonte: "Dieses Gebäude ist öffentlich zugänglich."

Und im Konzertsaal, der nach dem früheren Präsidenten der Sängerknaben, Eugen Jesser, benannt wird, soll nicht nur der  Knabenchor auftreten. Hesse will das Haus auch für Kinder aus der Umgebung oder Konzertzyklen öffnen: "Derzeit arbeite ich an einem Nutzungskonzept". Nachwuchsförderung soll darin eine große Rolle spielen, kündigte sie an.

Die Grundkonzeption des Kulturbauwerks wurde zuletzt nur mehr in Details verändert. Das Musikzentrum wird etwa 380 Sitzplätze bieten. Ursprünglich waren es um rund 30 mehr gewesen, jedoch war der vorgesehene Abriss eines Teils der Augartenmauer und eines historischen Pförtnerhauses vom Denkmalamt nicht genehmigt worden - was eine Umplanung nötig machte.  (APA)