Foto: an.schlaege Mai

Am 1. Januar 2001 wurden in Deutschland auch Frauen zum Dienst an der Waffe zugelassen wurden. Der Entscheidung für einen Zugang von Frauen zum Militär - und insbesondere die Erlaubnis des Waffengebrauchs - gingen nicht nur breite gesellschaftliche Debatten voraus, auch unter Feministinnen war und ist sie höchst umstritten. 1978 forderte Alice Schwarzer in der "Emma" die konsequente Teilhabe von Frauen an allen Machtbereichen - also auch an militärischer Macht. Sibylle Plogstedt von der feministischen Zeitschrift "Courage" plädierte stattdessen dafür, dass "Frauen bei den Abrüstungsverhandlungen vertreten sind. Denn dort brauchen wir Macht und Einfluss."

Männerbündische Strukturen verändern?

Doch von "Frauen für den Frieden" ist es über die "Mütter gegen den Krieg" nicht mehr weit zur "friedfertigen Frau", kritisieren die Befürworterinnen weiblicher Wehrhaftigkeit. Und genau dieses Klischee wurde von Männern jahrhundertelang bemüht, um das männliche Privileg der Waffenfähigkeit zu legitimieren, so ihre Argumentation. Weibliche Partizipation hingegen würde das Militär als patriarchalen Ort männlicher Initiation samt seiner männerbündischen Strukturen verändern. Doch ging mit dem Einzug von Frauen in die Kasernen tatsächlich eine Krise militärischer Männlichkeit einher? Und hat der feministische Antimilitarismus ausgedient? 

Auf diese Fragen sucht die brandneue Ausgabe der an.schläge in dem Themenschwerpunkt "Rosarote Panzer" nach Antworten. Außerdem gibt es in der Mai-Ausgabe unter anderem auch einen Artikel über undokumentierte Arbeitende, die gewerkschaftlich vertreten sein wollen und einen Text, der sich das schwedische Sexualstrafrecht genauer vornimmt. Wie immer fehlen auch diverse Empfehlungen in Sachen Musik, Bücher oder Kino nicht - die kulturellen Sommerutensilien können also schon organisiert werden. (red)