Das Interface von Minority Report gibt es als kommerzielles Produkt.

Foto: Oblong

Mezzanine

Foto: Oblong

Das futuristische Userinterface aus dem Science Fiction-Film "Minority Report" war keine Kreation des damaligen Special-Effects-Teams, sondern ist eine bereits seit Jahren existierende Plattform. Aufgrund der hohen Kosten war es bislang zwar nur für große Unternehmen und Militär erschwinglich, doch das könnte sich bald ändern, wie die Technology Review berichtet.

Nächste Version ohne Handschuh

Im Film, der bereits neun Jahre am Buckel hat, bedient Tom Cruise mithilfe eines Spezialhandschuhs die in der Luft schwebende Benutzeroberfläche. Das System hat John Underkoffler am MIT Media Lab erfunden. Nach dem Film gründete Underkoffler seine Firma Oblong Industries und entwickelte G-speak zum kommerziellen Produkt weiter. In einem Video werden die realen Anwendungsgebiete demonstriert. Die Kunden der Firma würden Systeme mit einer interaktiven Visualisierung für große Datenmengen benötigen. In der nächsten Version können Nutzer bereits auf den Spezialhandschuh verzichten.

Konferenzsystem

Eine weitere Entwicklung von Oblong Industries ist das Konferenzsystem namens Mezzanine. Dabei werden die Wände eines Konferenzraums mit großen Displays und einer digitalen Tafel ausgestattet. Mit einem speziellen Zeigestab, dessen Position in alle Richtungen getrackt wird, können Datenobjekte wie etwa Fotos über die Displays bewegt werden. Konferenzteilnehmer können auch Präsentationen von ihrem Notebook in das System laden. Die erforderlichen Displays und Server machen das System jedoch für große Unternehmen erschwinglich.

Für Massenmarkt

In Zukunft sollen Systeme wie G-speak und Mezzanine aber auch für Privatnutzer leistbar werden. Heutige Computer könnten laut Underkoffler genug Rechenleistung für die visuellen Elemente der Benutzeroberflächen hervorbringen, wie Microsofts Gestensteuerung Kinect um 150 Dollar beweise. Wenn G-speak einmal für den Computer im Wohnzimmer verfügbar sein wird, müssen sich Nutzer jedoch auf ein deutlich anspruchsvolleres System als aktuelle Benutzeroberflächen einstellen. Es sei schwieriger zu erlernen, so Underkoffler. Für den Massenmarkt muss daher nicht nur am Preis, sondern wohl auch an der Benutzbarkeit noch gefeilt werden. (red)