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Klaus Kinigadner, der Bruder von Heinz Kinigadner, hier auf einem Archivfoto aus dem Jahr 2001 beim Training zu einem Wertungsrennen der Internationalen Deutschen Super-Moto-Meisterschaft.

Foto: APA/EPA/Jan-Peter Kasper

Uderns - Die gemeinnützige Stiftung Wings for Life wurde 2004 vom zweifachen Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner zusammen mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, durch Rückenmarksverletzungen entstandene Querschnittslähmung heilbar zu machen. Bisher hat Wings for Life 42 internationale Forschungsprojekte in den Bereichen Neuroprotektion, Neuroregeneration, Neurorestauration, Neurorekonstruktion und Kompensationsbehandlungen gefördert.

Kinigadner als Stiftungs-Gründer ist kein Zufall. Österreichs Motocross-Legende ist direkt betroffen, weil nicht nur Bruder Klaus, sondern seit 2003 auch Sohn Hannes nach Motocross-Unfällen im Rollstuhl sitzen. Fast drei Millionen Menschen (davon 50 Prozent nach Verkehrsunfällen, nur sechs Prozent im Sport beziehungsweise drei Prozent im Extremsport) sind wegen Rückenmarksverletzungen auf einen Rollstuhl angewiesen. Das ist zu wenig für rentables Interesse der Pharma-Industrie, weshalb Kinigadner auf den tragischen Unfall seines Sohnes bei einem Charity-Rennen mit dem Start von Wings for Life reagierte.

Seitdem fördert man die weltweit besten Forschungsprojekte, wobei ein universitärer Expertenrat zur Seite steht. Wings for Life ist Mitglied der ICCP, einem Zusammenschluss der 13 weltweit führenden Stiftungen für Rückenmarksforschung.

Unerfüllte Hoffnungen

Obwohl mit der vor 30 Jahren noch herrschenden Überzeugung der "Unheilbarkeit" längst aufgeräumt wurde, haben sich viele Hoffnungen bisher auch nicht erfüllt. Es gibt aber auch Fortschritte. In der Sofortbehandlung etwa gibt es laut Kinigadner längst Medikamente, mit der das nach einer akuten Rückenmarks-Verletzung noch vorhandene Gewebe gerettet werden kann, sofern die Behandlung innerhalb von 24 Stunden erfolgt.

Der Tiroler wird daher auch intensiv immer wieder von Betroffenen kontaktiert und hilft, wo er kann, mit seinen Kontakten. Defensiv ist der einstige Draufgänger auf dem Motorrad hingegen geworden, wenn ihn ehrgeizige Väter zu den Karriere-Aussichten ihrer Söhne befragen. "Vollgas" gibt Kinigadner heute nur noch mit seiner Stiftung.

"Querschnittslähmung darf keine Frage des Schicksals bleiben", hatte auch Mateschitz einmal erklärt. Durch Charity-Aktionen wie das erstmals durchgeführte "Gipfeltreffen" in Tirol wird nun noch intensiver Geld gesammelt, das direkt der Rückenmarks-Forschung zufließt. Die nächste Möglichkeit sich ein exklusives Paket mit prominenten WfL-Botschaftern zu sichern, besteht rund um den DTM-Lauf am 5. Juni am neuen Red-Bull-Ring. Die Vision, Querschnittslähmung heilbar zu machen, wird nicht aufgegeben. Air-Race-Weltmeister Hannes Arch sagte dazu: "Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben." (APA)