Titelverteidiger der European Trophy sind die Eisbären Berlin, die - wie zwei weitere deutsche Teams - auch 2011 dabei sein werden.

Foto: GEPA/RedBull/Oberlaender

Im Verlauf der Saison 2010/11 berichtete derStandard.at bereits mehrfach über die Europäisierung des kontinentalen Eishockeys und seiner Ligensysteme. Nach der geglückten Öffnung der European Trophy für zentraleuropäische Klubs im Vorjahr wächst das Turnier für seine heurige Auflage weiter. Voraussichtlich 24 Teams aus sechs Nationen werden 2011 an dieser sommerlichen Saisonvorbereitungsliga teilnehmen. Neu ist auch, dass das Finalturnier während der Saison ausgetragen wird, angedacht ist dafür das International Break im Dezember.

Die Initiatoren und Funktionäre der European Trophy, die nach wie vor als Vorstufe einer künftigen europäischen Profiliga zu betrachten ist, möchten mit den Plänen den Bewerb des Jahres 2011 betreffend in der zweiten Mai-Hälfte an die Öffentlichkeit gehen. Am Rande der Eishockey-WM in der Slowakei sickerten jedoch bereits erste Eckpunkte durch, die derStandard.at exklusiv präsentieren kann. Die folgenden Informationen entsprechen dem aktuellen Stand, diverse Änderungen sind, wie die Vergangenheit europäischer Klubbewerbe im Eishockey leidvoll gezeigt hat, aber nicht ausgeschlossen.

  • Vienna Capitals schon 2011 dabei?

Wie bereits vor vier Wochen dargestellt, verleiht die Verpflichtung von Tommy Samuelsson als Headcoach den europäischen Ambitionen der Vienna Capitals neuen Rückenwind. Die Idee der European Trophy als Prototyp einer zukünftigen kontinentalen Profiliga wurde in Samuelssons direktem Umfeld geboren und vorangetrieben, auch er selbst ist von deren positiver Zukunft überzeugt. Nun deutet alles darauf hin, dass der Klub aus der Bundeshauptstadt bereits bei der heurigen Auflage des Turniers zu den Teilnehmern gehören wird. Österreich bzw. die EBEL wäre damit durch ein zweites Team neben dem EC Salzburg vertreten.

  • 24 Klubs, davon zehn neue

Nahmen im Vorjahr 18 Vereine an der European Trophy teil, sollen es heuer bereits 24 sein. Während für Vålerenga Oslo und den schwedischen Zweitligisten Malmö kein Platz mehr ist, verzichten die beiden eidgenössischen Vertreter SC Bern und ZSC Lions selbst. Demnach kämen zehn neue Teams in den grenzübergreifenden, sommerlichen Ligabetrieb. Aus Schweden der Komarek-Klub Luleå, aus Finnland KalPa Kuopio, die Vienna Capitals, Slovan Bratislava, Slavia Prag sowie vier tschechische und ein deutscher Klub. Demnach bestünde das Teilnehmerfeld 2011 aus Vereinen aus sechs Nationen: Schweden, Finnland, Tschechien (je sechs), Deutschland (drei), Österreich (zwei) und der Slowakei (einer).

  • Modus noch offen

Noch keine endgültige Entscheidung gibt es bezüglich der Gruppengrößen und -einteilungen. Angestrebt wird, dass im Grunddurchgang jedes Team sieben bis acht Spiele bestreiten kann. Das Finalturnier soll wie schon im Vorjahr in Österreich stattfinden, wird terminlich aber in die Saison hinein verschoben. Wunschdatum ist aktuell die Länderspielpause im Dezember.

  • Salzburg noch stärker involviert

Die schon im Vorjahr starke Rolle des EC Salzburg als Veranstalter des Finalturniers der European Trophy dürfte neuerlich an Gewicht gewinnen. So ist es denkbar, dass die Vermarktung des Bewerbs bis hin zur Vergabe der TV-Rechte im Hause RedBull betrieben wird. Außerdem hat Salzburg auch die besten Karten, erneut Austragungsort des Finalturniers zu sein. (Hannes Biedermann; derStandard.at; 1.Mai 2011)