Madrid - Das hoch verschuldete und wirtschaftlich
schwächelnde Spanien tut sich schwer mit der Konjunkturerholung: Die
Arbeitslosigkeit stieg im ersten Quartal auf 21,3 Prozent und erreichte damit
den höchsten Stand seit rund 14 Jahren, wie das Statistikamt INE mitteilte. Damit sind etwa 4,9 Millionen Menschen in Spanien auf
Jobsuche.
Zum Vergleich: Im bevölkerungsreicheren Deutschland sind es nur
3,1 Millionen, die Quote sank hierzulande im April auf 7,3 Prozent. "Die Daten
zeigen, dass Spanien noch Zeit braucht für die Erholung", sagte Juan Rodriguez
Rey, Analyst bei Banco Sabadell. Wirtschaftsstaatssekretär Jose Manuel Campa
äußerte sich zuversichtlich, dass es in den nächsten Quartalen
aufwärtsgehe.
Spanien hinkt vielen anderen europäischen Partnern im
Aufschwung hinterher. Das Land hat einen strikten Sparkurs eingeschlagen und
versucht Investoren an den internationalen Finanzmärkten davon zu überzeugen,
dass es nicht wie Griechenland, Irland und Portugal auf Finanzhilfen angewiesen
ist. Die boomende spanische Wirtschaft rutschte Mitte 2008 in eine heftige
Rezession, nachdem eine Blase auf dem Immobilienmarkt geplatzt war. Seitdem
entwickelt sich der private Konsum sehr verhalten. Im März etwa gingen die
Umsätze im Einzelhandel binnen Jahresfrist mit 8,6 Prozent so stark zurück wie
seit Februar 2009 nicht mehr. (APA/Reuters)
14-Jahres-Hoch
Arbeitslosigkeit in Spanien steigt drastisch
Höchster Stand seit Beginn der Erhebungen