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Die Erdgas-Verkaufsmengen des OMV-Konzerns wuchsen im ersten Quartal kräftig.

Foto: APA/Robert Jäger

Wien - Wegen der seit Anfang März stillstehenden Ölförderung in Libyen hat der OMV-Konzern im ersten Quartal deutlich weniger Erdöl und Erdgas produziert. Die Gesamtmenge ging im Schnitt auf 304.000 Fass pro Tag zurück, nach noch 320.000 boe/d im 4. Quartal und 317.000 boe/d im 1. Quartal 2010. Dies teilte die OMV am Donnerstag in ihrem Quartalszwischenbericht (Trading Statement) mit.

Der Libyen-Ausfall führte dazu, dass die OMV im gesamten Vierteljahr in dem nordafrikanischen Land lediglich 18.700 bbl/d produzierte, während es 2010 noch 32.800 bbl/d waren - ein Zehntel der Gesamtförderung des Konzerns. Zudem wurde aufgrund eines Anschlags auf eine Export-Pipeline die Produktion im Jemen ab 14. März eingestellt, 2010 förderte man dort noch 6.600 boe/d.

In Rumänien dagegen konnte die Förderung durch verschiedene Maßnahmen sogar leicht erhöht werden. Von den 304.000 boe/d des OMV-Gesamtkonzerns stammten 186.000 boe/d von der Tochter Petrom, etwas mehr als zuletzt bzw. vor einem Jahr (je 185.000 boe/d). Die in Tunesien Anfang 2011 von Pioneer Natural Resources erworbenen Anlagen sind seit März vollkonsolidiert und trugen 2.200 boe/d in Q1 bei.

Belastungen

Der hohe Ölpreis belastete im ersten Quartal die OMV-Referenz-Raffineriemarge erheblich, führte aber im Gegenzug auch zu signifikanten Lagerhaltungsgewinnen (positiven CCS-Effekten). Die Marge sank auf 2,30 Dollar/bbl, nach 3,48 Dollar im 4. Quartal, 1,84 Dollar im 3., 3,39 Dollar im 2. und 2,92 Dollar im 1. Quartal 2010. Der Brent-Preis lag heuer von Jänner bis März im Schnitt bei 105,43 Dollar nach 86,46 Dollar im 4. und 76,36 Dollar im 1. Quartal 2010.

Die Erdgas-Verkaufsmengen des OMV-Konzerns wuchsen im ersten Quartal kräftig auf 6,63 Mrd. m3, nach 6,03 Mrd. m3 im 4. Quartal bzw. 5,61 Mrd. m3 Anfang 2010. Die Petrom steuerte dazu 1,46 Mrd. m3 bei, nach 1,58 Mrd. m3 Ende 2010 bzw. 1,47 Mrd. m3 Anfang 2010. Der Anstieg der Gasverkaufsmengen in Supply, Marketing und Trading sei vor allem Folge höherer Großhandelsmengen der Tochter EconGas um 18 Prozent im Jahresabstand, so die OMV.

An Sondereffekten fielen bei der OMV im ersten Quartal im operativen Ergebnis (EBIT) Netto-Sonderaufwendungen von zirka 20 Mio. Euro im Zusammenhang mit Abrisskosten für die Schließung der Raffinerie Arpechim in Rumänien an sowie Belastungen von 24 Mio. Euro durch Ölpreisabsicherungen (Hedges). Dafür werde die geringere Libyen-Produktion zu einer signifikanten Reduktion der Steuerquote im ersten Quartal führen, heißt es im Zwischenbericht. Die türkische Petrol Ofisi ist seit heuer im operativen OMV-Konzernergebnis inkludiert "und leistete einen positiven Beitrag". Der Kunststoffhersteller Borealis habe zum Jahresauftakt "eine starke Performance" gezeigt, gestützt durch gute Preise und Margen sowie positive Beiträge der Joint-Ventures Borouge.

In knapp zwei Wochen, am 11. Mai, legt die OMV die kompletten Ergebnisse für das erste Quartal 2011 vor. (APA)