Wien - Aktienanalysten heimischer Banken rechnen für die am morgigen Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Erstquartalszahlen des Verbund mit leicht steigenden Umsätzen. Beim Nettoergebnis liegt die Konsenserwartung der Analysten jedoch leicht unter dem Wert des Vorjahresquartals. Der Konsensus setzt sich aus Berechnungen der Experten von Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und UniCredit zusammen.

Im Schnitt rechnen die Experten im ersten Quartal 2011 mit einem um 2,51 Prozent auf 826,6 Mio. Euro angestiegenen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als "aussagekräftiger" schätzen die Experten allerdings die Ergebniszahlen des heimischen Versorgerunternehmens ein. Der Nettogewinn wird mit 116,2 Mio. Euro und damit niedriger als im Vorjahresquartal erwartet, der Rückgang fällt mit minus 2,98 Prozent jedoch relativ moderat aus. Investoren müssten sich aber auf den im Vergleichszeitraum des Vorjahres eingebuchten außerordentlichen Gewinn fokussieren - dieser ist Analysten zufolge für den leichten Gewinnrückgang im kürzlich abgeschlossenen Quartal mitverantwortlich.

Negativ wirkte sich auch der gesunkene Gewinn beim italienischen Tochterunternehmen Sorgenia aus, so die Experten der RCB. Sorgenia schrieb zwar im ersten Quartal 2011 nach dem Jahresverlust 2010 wieder Gewinne - diese lagen aber trotzdem um 8,6 Prozent unter jenen vom ersten Quartal 2010. Einen positiven Einfluss hatte hingegen die Aufwertung des Euro gegenüber dem japanischen Yen, was das Ergebnis um neun Mio. Euro verbessern dürfte, so die RCB-Experten weiter.

Zudem dürfte die Wasserführung im Jahr 2011 deutlich angestiegen sein. Nachdem diese im ersten Quartal 2010 um acht Prozent und somit deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt gelegen war, dürfte sie im ersten Quartal 2011 sogar über dieses Mittel geklettert sein. Von diesem Umstand zeigen sich alle Experten in ihren Einschätzungen überzeugt. Mehr Wasserführung bedeutet eine höhere Stromproduktion, so die Experten unisono.

Der positive Effekt einer höheren Wasserführung könnte im ersten Quartal den im Schnitt gefallenen Strompreis (52,3 Euro pro Megawattstunde) "mehr als nur kompensieren", so der Aktienanalyst Christoph Schultes von der Erste Group. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der durchschnittliche Strompreis deutlich höher und belief sich auf immerhin 58,2 Euro pro Megawattstunde. (APA)