Frankfurt - Starke Unternehmenszahlen aus Deutschland haben den DAX am Mittwoch über 7.400 Punkten schließen lassen. Zeitweise näherte er sich deutlich seinem bisherigen Jahreshoch. Gute Quartalsbilanzen aus den USA und unerwartet deutlich gestiegene Auftragseingänge in der weltgrößten Volkswirtschaft rundeten das positive Bild ab. Nachdem die US-Börsen allerdings nur verhalten starteten und Anleger lieber Vorsicht walten ließen vor den anstehenden Aussagen der US-Notenbank zur zukünftigen Geldpolitik, bröckelten die Gewinne wieder ab.

Der deutsche Leitindex legte den fünften Handelstag in Folge zu und ging mit einem Plus von 0,66 Prozent auf 7.404,95 Punkte aus dem Tag. Zeitweise war er auf knapp 7.429 Punkte vorgerückt und damit nur rund 13 Punkte unter seinem am 21. Februar erreichen Jahreshoch geblieben. Der MDAX der mittelgroßen Werte gewann zur Wochenmitte 0,55 Prozent auf 10.684,14 Punkte. Der TecDAX rückte um 0,16 Prozent auf 921,71 Punkte vor. Der HDAX schloss mit 3.766,67 Einheiten und einem Plus von 23,51 Zählern oder 0,63 Prozent. Der C-DAX gewann 4,40 Punkte oder 0,68 Prozent auf 652,00 Zähler.

Gut habe sich der DAX an diesem Tag behauptet, meinte Marktanalyst André Saenger von IG Marktes. "Unterstützt wurde er unter anderem vom Quartalsbericht des Auto- und Lastwagenbauers Volkswagen", ergänzte Saenger, der zudem auch in den Auftragseingängen für die europäische Industrie und in den US-Wirtschaftsdaten über Auftragseingänge für langlebige Güter positive Impulse sah.

Die Wolfsburger hatten beeindruckende Quartalszahlen gemeldet und schoben so die VW-Vorzüge mit plus 4,81 Prozent auf 126,50 Euro an die DAX-Spitze. Volkswagen steuert dank anhaltend hoher Verkäufe auf ein weiteres Rekordjahr zu. Bei Erlösen und operativem Ergebnis hatte der Konzern deutlich die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Die Aktien von Porsche, dessen Sportwagengeschäft knapp zur Hälfte dem VW-Konzern gehört, sprangen nach einem starken Jahresstart um 5,87 Prozent auf 47,87 Euro hoch. Die Titel der anderen Fahrzeughersteller konnten ebenfalls zulegen: So gewannen die Papiere des Stuttgarter Herstellers Daimler 1,58 Prozent und die von BMW gewannen 0,37 Prozent.

Bankenwerte unter den schwächeren Werten

Die Aktien der Commerzbank gaben 1,00 Prozent auf 4,27 Euro ab und die der Deutschen Bank schafften nur ein unterdurchschnittliches Plus von 0,46 Prozent auf 41,80 Euro. Während die Commerzbank laut Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler weiterhin insbesondere unter ihren Kapitalerhöhungsmaßnahmen litt, laste auf der Branche allgemein eine größere Unsicherheit und eine im Vergleich zu anderen Sektoren insgesamt schwache Ergebnisentwicklung.

Die im MDAX notierten Krones-Aktien gewannen nach Zahlen 1,19 Prozent. Der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller war dank einer wachsenden Nachfrage gerade aus China und Südamerika mit einem unerwartet starken Auftrags- und Umsatzplus ins Jahr gestartet. Auch die Gewinne hatten deutlich zugelegt.

Eine rege Nachfrage und Kostensynergien aus dem Schulterschluss mit IDS Scheer bescherten der Software AG zum Jahresauftakt einen Umsatz- und Gewinnsprung. Die Zahlen fielen Händlern zufolge besser als erwartet aus. Die Aktien stiegen daraufhin zeitweise mit 130,00 Euro auf den höchsten Stand seit ihrer Erstnotiz im Jahr 2003. Mit plus 2,97 Prozent auf 126,55 Euro gingen sie aus dem Handel. Profitieren konnte auch der Minicomputer-Hersteller Kontron von seinen Quartalszahlen. Die Anteilsscheine legten um 2,39 Prozent zu. (APA)