Die Tongrube Lücking bei Nieheim im Kreis Höxter am Tag der Entdeckung des Plesiosaurierskeletts durch die Hobby-Paläontologen Sönke und Hermann Simonsen im Juni 2007.

Foto: Sönke Simonsen

Typische Beute eines Fossiliensammlers: Eine Muschel in den rund 185 Millionen Jahre alten Schichten der Tongrube, die Ablagerungen aus dem Pliensbachium, einer Stufe des Unteren Jura aufschließt.

Foto: Sönke Simonsen

Eine weniger typische Beute eines Fossiliensammlers: Auf der Grubensohle entdeckte Sönke Simonsen die Schwanzwirbelsäule eines Schwimmsauriers.

Foto: Sönke Simonsen

Der damals 19-jährige Finder am Ort der Entdeckung. Die Sammler stellten fest, dass die Schwanzwirbelsäule des Sauriers sich der Schichtung folgend bei stetiger Größenzunahme der Wirbel in den Boden fortsetzte. Deshalb wurde der Fund kaum eine Stunde nach der Entdeckung bei der zuständigen Denkmalbehörde, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), gemeldet. Der LWL begann eine sechswöchige Grabungsaktion zur Bergung des Meeresreptils.

Foto: Hermann Simonsen

Die Bergung wurde unter widrigen Bedingungen durchgeführt: Täglich musste zunächst das Wasser in der Grabungsstelle abgepumpt werden, erst dann konnte die Freilegung fortgesetzt werden. Auf dem Bild ist ein langer Kunstharzstreifen zu sehen, dieser markiert den Verlauf der Wirbelsäule und ist der erste Schritt einer Ummantelung des Tons mit Kunstharz, um ein sogenanntes Blockbergungsverfahren durchführen zu können.

Foto: Sönke Simonsen

LWL-Grabungsleiter und Präparator Manfred Schlösser bereitet den mit Stahl eingerüsteten und in Kunstharz eingefassten letzten Tonblock zur Bergung vor. Der Block wog rund eine halbe Tonne.

Foto: Sönke Simonsen

Millimeterarbeit: Präparator Manfred Schlösser legt die Wirbelsäule des Sauriers frei. Der fast komplette Plesiosaurier beschäftigt den Fachmann schon seit vier Jahren.

Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Oblonczyk

Block 3 während der Präparation. Beachtenswert ist die vollständige Erhaltung der Dornfortsätze der Wirbel. Auf Grund des fragilen Zustandes der Knochen ist der Sekundenkleber der stete Freund des Präparators.

Foto: Sönke Simonsen

Westphaliasaurus simonsensii in voller Länge von vier Metern. die Randplatten mit den Resten der Paddel harren noch der Präparation, auch der Rumpf ist noch nicht freigelegt. Der Saurier kam nach seinem Tod auf dem Rücken zu liegen. Die Präparation wurde von der Schichtunterseite her durchgeführt, wodurch nun der Blick auf den Rücken des Tieres frei ist.

Derzeit ist der Plesiosaurier im Rahmen der Ausstellung "Fundgeschichten" im Museum für Archäologie in Herne zu sehen.

Foto: Steinmann-Institut Universität Bonn/Oleschinski

Eine Rekonstruktion des Plesiosauriers am Strand.

Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Thomas

Der Lebensraum der Plesiosaurier: Die Karte zeigt die Paläogeographie des Unterjuras im europäischen Raum (dunkelgrau = Landmassen, mittelgrau = Verbreitung mariner, anoxischer Tonschiefer, hellgrau = mariner Bereich ohne Ablagerungen anoxischer Tonschiefer). Die Punkte 1*-5* markieren die Fundorte der Plesiosauridae (1* = Plesiosaurus dolichodeirus, 2* = Westphaliasaurus simonsensii, 3* = Hydrorion brachypterygius, Seeleyosaurus guelmiimperatoris, 4* = Microcleidus homalospondylus, 5* = Occitanosaurus tournemirensis). AM = Armorikanisches Massiv, AS = Alemannische Schwelle, BM = Böhmisches Massiv, LBM = London-Brabanter Massiv, RM = Rheinisches Massiv, VS = Vindelizische Schwelle, ZM = Zentralmassiv.

Graphik: Leonie Schwermann

Fast komplett: Die erhaltenen Knochen des Plesiosauriers sind in dieser Skizze rot markiert. (Michael Vosatka, derStandard.at, 26.4.2011)

Die wissenschaftliche Publikation des Plesiosauriers erfolgte im Rahmen der Serie "Geologie und Paläontologie in Westfalen":

Osteologie und Phylogenie von Westphaliasaurus simonsensii: Ein neuer Plesiosauride (Sauropterygia) aus dem Unteren Jura (Pliensbachium) von Sommersell (Kreis Höxter), Nordrhein-Westfalen, Deutschland
von Leonie Schwermann und Prof. Martin Sander
ISBN 978-3-940726-14-8

Bestellt werden kann das Heft bei:
LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285, 48161 Münster
Tel.: (0251) 591-6050
Fax: (0251) 591-6098
naturkundemuseum@lwl.org

Skizze: Landschaftsverband Westfalen-Lippe