Washington  - Rost zwingt den japanischen Autobauer Nissan zu einem Massenrückruf in den USA. Bei insgesamt 195.991 Geländewagen droht wegen der Korrosion im schlimmsten Falle die Lenkung auszufallen. Betroffen sind Nissan Pathfinder der Modelljahre 1996 bis 2004 sowie das Schwestermodell QX4 der hauseigenen Nobelmarke Infiniti.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA machte den Rückruf am Montag öffentlich. Allerdings sollen nur jene Autos in die Werkstätten, die in US-Bundesstaaten mit einem harten Winter angemeldet sind. Denn erst die Kombination aus Schnee und Streusalz setzt der Lenkung zu.

In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Rückrufen. Zum einen ist der Markt riesig, zum anderen sind die Hersteller und Behörden nach dem Toyota-Debakel um klemmende Gaspedale sehr sensibel, was technische Defekte angeht. Toyota selbst hatte erst Ende vergangener Woche hunderttausende Autos wegen Airbag-Problemen zurückgerufen.

Gewaltige Produktionsausfälle

Nissan wird wegen des verheerenden Bebens auch im April weitaus weniger Autos bauen. Die Produktion in Japan werde in diesem Monat um bis zu 60 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Um einen Teil der Ausfälle kompensieren zu können, bemühe sich der Konzern, im Mai mehr Fahrzeuge zu fertigen als geplant. Ob dies gelinge, hänge aber stark davon ab, ob genügend Bauteile zur Verfügung stünden. Wegen der schweren Zerstörungen nach dem Beben und dem Tsunami am 11. März mussten viele Zulieferer und Autobauer ihre Bänder anhalten.

Im März baute Nissan in Japan bereits 50 Prozent weniger Autos als vor einem Jahr. Branchenprimus Toyota stellte zwei Drittel weniger her. Toyota droht deshalb bereits in diesem Jahr seine Stellung als weltgrößter Autobauer zu verlieren. (APA)