Der moderate Aufwärtstrend des Stoxx 600 Index bleibt intakt. Der breite europäische Leitindex legte in der abgelaufenen Woche um 1,25% zu. Deutlich besser entwickelten sich der DAX (+2,1%) sowie der SMI mit einem Plus von 1,6%. Eine negative Performance war hingegen beim griechischen AEX (-0,1%) bzw. beim spanischen IBEX (-04%) zu beobachten.

Der beste Sektor in Europa war in dieser Woche jener der Automobilzulieferer mit einem Plus von 4,2%. Ebenfalls eine weit überdurchschnittliche Performance wiesen die Aktien aus den Branchen Chemie (+3,5%), Industrie (+3,2%) und Healthcare (+2,5%) auf. Auf der Verliererseite waren abermals Banken (-1%), Versicherungen (-1,2%) und Telekom (-2,1%).

Die auf den ersten Blick schwächere Performance des europäischen Leitindex versus dem S&P 500 relativiert sich, wenn man beide Indizes in der gleichen Währung analysiert. Dann sieht man, dass dem prozentuell höheren Indexgewinnen beim S&P 500 ein noch höherer Währungsverfall des Dollars gegenübersteht und letztendlich eine deutliche Outperformance des europäischen Leitindex übrigbleibt, während der S&P 500 in Euro ausgedrückt 1,9% an Wert seit Jahresbeginn verliert. Als aufmerksamer Investor sollte man also unbedingt immer auch gleichzeitig die Währungsseite im Auge behalten. Nominelle Erträge nutzen wenig, wenn eine ehemals bedeutende Weltwährung ihre Wertschätzung allmählich verliert. Sinngemäß Gleiches gilt übrigens für die Kupons und Tilgungen von Anleihen bei Inflationsraten, die höher sind als die Renditen der Papiere.

Die Umschuldung griechischer Staatsschulden wird nun immer wahrscheinlicher, der Markt scheint klar davon auszugehen. Die Rendite für zweijährige Bonds stieg auf 23%, 10-jährige Papiere weisen eine Rendite von 14% aus. Lt. Reuters rechnen mittlerweile 46 von insgesamt 55 befragten Ökonomen mit einer baldigen Umschuldung der griechischen Staatsanleihen.

Die finnische Metso beendet die Handelswoche mit einem Plus von knapp 7%. Der Zulieferer für die Papier- und Minenindustrie profitiert naturgemäß von den stark gestiegenen Rohstoffpreisen und dem gestiegenen Risikoappetit der Minenbetreiber. Das Unternehmen hat die Prognosen für 2011 deutlich angehoben und erwartet nun 15% Umsatzwachstum, die Profitabilität soll ebenso besser als ursprünglich prognostiziert ausfallen. Zudem konnten in der Vorwoche 2 Großaufträge an Land gezogen werden.

Weniger gut ist die Situation derzeit bei Nokia. Nach einem einigermaßen akzeptablen Quartalsergebnis dürften die operativen Margen noch im Gesamtjahr 2011 unter Druck kommen. Die Zusammenarbeit mit Microsoft hinsichtlich des neuen Handy-Betriebssystems spart zwar hohe Kosten der eigenen Entwicklung, wird aber der Attraktivität der neuen Produkte wenig nützen. Die Frage, warum man nicht gleichzeitig auf die Android-Schiene setzt, bleibt unbeantwortet. Das Management hätte dann zumindest eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Software-Lieferanten gehabt. Einstweilen wird sich diesbezüglich wenig ändern, weshalb wir davon ausgehen, dass die Aktie auch in diesem Jahr weitere Schwäche zeigen wird.