Die US-Leitindizes konnten nach einem schwachen Wochenbeginn dann wieder etwas kräftiger zulegen. Der S&P 500 stieg dabei um 1,7%, der Dow Jones um 1,8%. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung des Nasdaq Composite Index, der nach einem Riesenaufwärtsgap am Mittwoch 2,2% zulegen konnte.

Die meisten Branchenindizes erzielten auch diese Woche positive Performances. Die größten Anstiege waren im Halbleiterbereich (+6,2%) zu beobachten. Deutlich schwächer als der Gesamtmarkt war die Entwicklung der Sektoren Baumaterialien (-0,2%) und Banken (-3,4%). Die Berichtssaison hat nun voll begonnen. Die bisherig gemeldeten Ergebnisse waren durchwegs erfreulich. Beispielsweise jene aus dem Technologiebereich.

Intel, der Marktführer im Chipbereich, meldete eindrucksvolle Umsatzzahlen. Im letzten Quartal stiegen die Erlöse auf USD 12,9 Mrd. (+24,7%) sowie der Gewinn auf USD 3,2 Mrd. (+29,4%). Als leicht negativ zu werten ist das Faktum, dass sowohl die Bruttomargen als auch die operativen Margen etwas zurückgegangen sind und sich die Forderungen an Kunden überdurchschnittlich stark erhöht haben, ebenso wie die Lagerbestände der Produkte. Die Aktie ist aktuell mit einem PE von 9,8 (geschätztes PE 9,6) moderat bewertet. Daraus ist ersichtlich, dass die Investoren mehr oder weniger nur eine leichte Verbesserung der Gewinnentwicklung bei Intel einpreisen. Da bleibt aktuell also Platz für positive Überraschungen, da Intel bereits in der Vergangenheit öfter bewiesen hat, dass der Konzern in der Lage ist, Kostensteigerungen durch Rationalisierungen entgegenzuwirken. Eine dieser Maßnahmen ist auch die Gründung einer Fabrik zur Herstellung von Silikon-Wafern in Singapur, die als Joint Venture mit Micron Technologies bereits im kommenden Jahr operativ sein wird. Die Intel-Aktie bietet auf dem aktuell günstigen Niveau etwas mehr Chancen als Risken. Der britische Mitbewerber Arm Holdings dürfte langfristig jedoch die weitaus besseren Wachstumsperspektiven aufweisen.

Wirklich ausgezeichnete Resultate lieferte zuletzt Apple. Das Unternehmen konnte den Quartalsgewinn eindrucksvoll auf USD 6 Mrd. steigern (zuvor 3,06 Mrd.). Auch die Umsätze wurden deutlich ausgeweitet (USD 24,7 Mrd., nach 13,5 Mrd. im Vergleichsquartal des Vorjahres). Apple konnte zudem alle wichtigen Rentabilitätskennzahlen verbessern. Mit einem PE von 16,3 ist die Aktie relativ moderat bewertet. Allerdings wird es für Apple aufgrund seiner Größe (Marktkapitalisierung USD 315 Mrd.) und der erfolgreichen Android-Konkurrenz immer schwieriger, die Wachstumsdynamik mittelfristig aufrecht zu halten. Der Trade: Long Apple - Short Microsoft dürfte aber auch langfristig zugunsten Apples entschieden werden.

Während also einige US-Firmen sehr erfolgreich international agieren, bleibt der Arbeitsmarkt in einer schlichtweg miserablen Verfassung. Die Anzahl der Wochen, die ein Arbeitsloser für die Arbeitssuche verwendet, ist auf nunmehr 39 gestiegen. Das ist der absolut höchste Stand seit 1948.