Bild nicht mehr verfügbar.

Mehrere Projekte könnten den Space Shuttles als Transportschiffe zur ISS nachfolgen. Die "Discovery" ist im März jedenfalls von ihrer letzten Mission zurückgekehrt.

Foto: APA/EPA/STAN HONDA

Mit dem Flug der US-Raumfähre "Atlantis" zur Internationalen Raumstation ISS im Juni geht das Shuttle-Programm der NASA nach 30 Jahren zu Ende - der Jungfernflug der "Columbia" war am 12. April 1981 erfolgt, 20 Jahre nach dem ersten bemannten Flug ins All, durch Juri Gagarin. Für die Zeit danach hat sich die NASA - wie berichtet - bis 2016 Plätze in russischen Sojus-Kapseln gesichert und damit einen bestehenden Vertrag um zwei Jahre verlängert. Der Deal kostet 753 Millionen Dollar (umgerechnet rund 540 Millionen Euro).

Ein wichtiges Ziel der US-Weltraumbehörde ist es, ein eigenes Transportsystem zur ISS auf die Beine zu stellen, um nicht von anderen Staaten abhängig zu sein. Vor wenigen Tagen hat die NASA verkündet, knapp 270 Millionen US-Dollar (über 185 Millionen Euro) an vier Unternehmen auszuschütten, um sie auf dem Weg zur Entwicklung kommerzieller Weltraumsysteme zu unterstützen. Blue Origin (Kent, Washington) erhält 22 Millionen Dollar, die Sierra Nevada Corporation (Louisville, Colorado) 80 Millionen, SpaceX (Hawthorne, Kalifornien) 75 Millionen Dollar und Boeing in Houston/Florida 92,3 Millionen US-Dollar.

Auf dem Weg zum Shuttle-Nachfolger ...

Die Fördermittel werden im Rahmen des Programms "Commercial Crew Development" (CCDev2) ausgeschüttet. NASA-Angaben zufolge waren die Anträge von Boeing und SpaceX die überzeugendsten. Boeing arbeitet an einer Raumkapsel für bis zu sieben Personen. CST-100 ist für den Low Earth Orbit (LEO) konzipiert. Die Kapsel, die ab 2015 einsatzbereit sein könnte, soll bis zu sieben Monate in einer Erdumlaufbahn verbleiben und für mehrere Allflüge eingesetzt werden können (bis zu zehn Mal).

Wie berichtet hat Space Exploration Technologies (Space X) kürzlich den Bau der mit Abstand stärksten Rakete seit 40 Jahren angekündigt: Die "Falcon Heavy" könne rund 53 Tonnen in den Orbit bringen und sei ab 2013 einsatzbereit. Im vergangenen Jahr war Space X das erste private Unternehmen, das in einem Test eine wiederverwendbare Raumfähre ins All und zurück brachte.

Vor vier Jahren erfolgte der letzte Flug der Raumkapsel "Goddard" des Unternehmens Blue Origin. Nach einer kritischen Prüfung wurden doch Pluspunkte gefunden, um die Arbeit am Raumschiff mit dem Arbeitstitel "New Shepard" weiter zu fördern - alle vier Unternehmen waren bereits in der ersten CCDev-Runde gefördert worden. Die Sierra Nevada Corporation arbeitet am Raumgleiter "Dream Chaser". Das Unternehmen hofft, dass das Raumschiff 2014 seinen ersten Start in den Erdorbit absolvieren kann. Die derzeitigen Pläne sehen vor, dass das Vehikel sechs bis acht Personen Platz bietet und mit einer Atlas V-Rakete ins All gebracht wird. (red)