Mobiles Surfen kann Konsumenten teuer zu stehen kommen. Laut einer Auswertung durch die Arbeiterkammer von 64 Beschwerden an fünf Beratungstagen, betrugen die höchsten "Rechnungsausreißer" durch mobiles Internet 3.000 und 3.800 Euro. Einem Tiroler etwa sei eine Handyrechnung über 3.797 Euro ins Haus geflattert.

Kleingedrucktes

"Wer etwa über seine Pauschale hinaus surft, hat mit extremen Kosten zu rechnen, weiß das aber oft nicht", sagt Arbeiterkammer Konsumentenschützerin Daniela Zimmer am Donnerstag in einer Aussendung und fordert einen raschen Beschluss der Novelle zum Telekom-Gesetz. Bis 26. April befindet sich die Novelle in Begutachtung. Derzeit verhält es so: In vielen Verträgen wird nur auf das inkludierte Datenvolumen hingewiesen, wie es mit den Kosten über dem Pauschale aussieht, findet sich oft nur im Kleingedruckten. Der Konsument wird nicht darauf hingewiesen, was etwa beim Herunterladen einer App an Datenvolumen anfällt. Mitunter sei auch nicht nachvollziehbar, wie die Datenmengen zu Stande kommen, oder es wird unabsichtlich eine Anwendung aktiviert.

Sperr-Höchstbetrag

Ende März hat die AK Vorarlberg Anzeige wegen "Sachwucher" gegen die Mobilfunker A1, T-Mobile und Orange erhoben. Hintergrund war eine 25.000 Euro hohe Handy-Rechnung, die ein Vorarlberger aufgrund eines Datendownloads von 7,58 GB erhalten hat (der WebStandard berichtete). Im Rahmen des neuen Entwurfs des Telekom-Gesetzes soll der Telekomregulator die Betreiber zu einem automatischen Sperr-Service bei Erreichen eines Höchstbetrages verpflichten können. Das Ziel ist, dass der Konsument möglichst individuell einen Sperr-Höchstbetrag festlegen kann.

Beschwerden 

Zwischen 28. März und 1. April wertete die AK Wien die Beschwerden über zu hohe Handy-Rechnungen durch mobiles Internet aus. Drei Konsumenten klagten über Rechnungen von 460 bis 688 Euro von A1, Drei und Telering. Die AK NÖ erfasste in der Woche 16 Beschwerden mit Rechnungen von A1, Drei, T-Mobile/Telering und Orange in der Höhe von 200 bis 3000 Euro. Insgesamt 2.500 Euro wurden von einem der 18 steirischen Konsumenten verlangt und einem Kärntner flatterte eine Telering-Rechnung über 2.200 Euro ins Haus. Die höchste Rechnung aus dem Burgenland betrug 1.467 Euro. (red/APA)

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