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Pfauenhennen dürften in erster Linie darauf schauen, dass nicht allzu viele Federn fehlen.

Foto: APA/dpa

London - "Der Anblick einer Feder im Schwanz eines Pfaus macht mich krank", notierte Charles Darwin 1860. Der Vater der Evolutionstheorie hatte einige Schwierigkeiten, die scheinbare Nutzlosigkeit des üppigen Federkleids der männlichen Tiere mit seiner Theorie der natürlichen Selektion zusammenzubringen.

Darwin fand letztlich doch eine Lösung, nämlich die sexuelle Selektion: Pfauenhennen suchen sich jene Männer aus, die das attraktivste Rad schlagen, so unpraktisch das auch sein mag. Aber worauf kommt es an? Ist es die Länge der Federn oder doch etwas anderes, das bestimmte Männer anziehender macht als andere?

2008 erregten japanische Ornithologen einiges Aufsehen, als sie behaupteten, dass Größe oder Symmetrie der Schwanzfedern kaum eine Rolle spielen. Zuvor wollte eine Forscherin gezeigt haben, dass möglichst viele Augen im Gefieder günstig sind.

In der aktuellen Ausgabe des Fachblatts "Animal Behaviour" kommen die kanadischen Biologen Roslyn Dakin und Robert Montgomerie nun zu einer Art Kompromisslösung: Das Rad des Pfaus sollte nur einigermaßen vollständig sein (ab rund 165 Augen). Denn nur jene Männchen, die viele Lücken im Gefieder hatten, kamen ihren Beobachtungen nach nicht zum Zug. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 21. 4. 2011)